Die libysche Notenbank erklärt, dass sie völlig unabhängig vom libyschen Investor LIA sei. Die Bank hält 4,98 Prozent an der UniCredit, LIA ist mit 2,59 Prozent beteiligt - zusammen haben sie über fünf Prozent.
Zwei Tage nach dem Rücktritt von UniCredits Geschäftsführer Alessandro Profumo bleibt die Debatte über das zunehmende Gewicht der libyschen Investoren offen, die mit einem 7,6-prozentigen Anteil zum stärksten Aktionär der Bank Austria-Mutter aufgerückt sind. Tripolis' Notenbank, die einen 4,98-prozentigen Anteil an UniCredit besitzt, erklärte in einem Schreiben an die Mailänder Börsenaufsicht Consob, dass sie vollkommen unabhängig von der libyschen Investmentgesellschaft LIA sei, die ein 2,59-prozentiges Aktienpaket an der Mailänder Bank hält.
Streitpunkt: Begrenzung der Stimmrechte
Die libysche Notenbank reagierte auf ein Schreiben der Consob, die derzeit prüft, ob die Libyer nicht die Regeln über die Begrenzung der Stimmrechte umgangen haben. Auch der LIA-Fonds versicherte in einem Schreiben an die Consob, dass er von der libyschen Notenbank vollkommen unabhängig sei.
Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, ob die beiden Aktionäre aus dem nordafrikanischen Land tatsächlich als separate Anteilseigner anzusehen sind oder ob es sich in Wirklichkeit um einen einzigen Aktienbesitzer handelt. Die Frage hat große Relevanz, da die Stimmrechte einzelner Aktionäre bei UniCredit auf fünf Prozent begrenzt sind.
UniCredit-Aktienkurse stürzen ab
Inzwischen wächst die Sorge wegen der Auswirkungen von Profumos Rücktritt auf den Aktienwert der Bank. In zwei Tagen verloren die UniCredit-Aktien an der Mailänder Börse vier Prozent ihres Wertes. Damit sei ein Wert von 2,3 Mrd. Euro verraucht, berichten italienische Medien. Eine Trendwende bahnte sich am Donnerstagvormittag an. Die UniCredit-Aktien legten zu Beginn der Börsenverhandlungen um 1,32 Prozent auf 1,84 Euro zu.
(Ag.)