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Brisanter RH-Bericht: Was wusste die Stadt Wien über die marode Commerzialbank?

(c) Die Presse (Benedikt Kommenda)
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Laut einem der „Presse“ vorliegenden Rohbericht des Rechnungshofs hat die Gesiba Geld risikoreich geparkt: Die Einlagen machten 2018 nicht weniger als die Hälfte der Eigenmittel der dann insolventen Bank aus. Und das Unternehmen der Stadt Wien hat dies gewusst.

Der Skandal um die in die Insolvenz geschlitterte Mattersburger Commerzialbank ist um eine Facette reicher. Nach Durchsicht eines aktuellen Rohberichts des Rechnunghofs (RH) stellt sich eine interessante Frage: Was wusste die Stadt Wien über eine drohende Schieflage der Commerzialbank?
Bisher war bekannt, dass mehrere soziale Wohnbaugesellschaften bei dieser burgenländischen Regionalbank wegen um ein Vielfaches höherer Zinsen Geld in beträchtlichem Ausmaß angelegt hatten – und nun vor Verlusten in Millionenhöhe stehen. Neu ist nun, dass ein Unternehmen der Stadt Wien über das damit verbundene Risiko informiert gewesen sein soll.

Das legt jedenfalls als eine Art Nebenprodukt der Rohbericht des Rechnungshofs über eine Follow-up-Überprüfung der Aktivitäten der Gesiba nahe. Die ist mit ungefähr 350 Mitarbeitern und 20.000 verwalteten Wohnungen eine der großen gemeinnützigen Wohnbaugesellschaften Österreichs. Und als Holding-Unternehmen zu 99,97 Prozent im Eigentum der Stadt Wien.

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