Corona

Hürden auf dem Weg zu grünem Pass

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ISRAEL-HEALTH-VIRUS-VACCINEAPA/AFP/JACK GUEZ
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Das Dokument soll Impfungen, Tests und eine überstandene Erkrankung dokumentieren und bereits Ende Juni EU-weit einsetzbar sein. Doch es gibt Unklarheiten.

Es dürfte zum begehrtesten Dokument jedes urlaubswilligen EU-Bürgers in diesem Sommer werden: das grüne Zertifikat. Noch vor Beginn der eigentlichen Hauptsaison – nämlich Anfang Juni – soll laut EU-Justizkommissar Didier Reynders ein Pilotprojekt für das Vorhaben starten. Ende Juni soll es schließlich voll einsetzbar sein. Das Zertifikat dokumentiert Impfungen gegen Covid-19, Coronatests oder eine überstandene Erkrankung mit dem Virus und soll kostenfrei auf Papier oder digital ausgestellt werden.

Am Mittwoch einigten sich die EU-Staaten auf eine Position für die Verhandlungen mit dem EU-Parlament. Demnach sollen die relevanten Informationen über einen digital lesbaren Barcode abrufbar sein. Das Europaparlament wird sich bei seiner nächsten Plenarsitzung Ende April auf eine Position festlegen. Doch besonders unter den Abgeordneten herrscht angesichts einiger offener Punkte Skepsis. „Die Presse“ fasst zusammen.

Grünes Zertifikat ist kein Reisedokument

Um Diskriminierung (noch) ungeimpfter Personen zu vermeiden, betonen die Mitgliedstaaten, dass es sich bei dem grünen Zertifikat nicht um ein Reisedokument handelt, das automatisch zum Grenzübertritt berechtigt. Welche konkreten Vorteile Personen, die im Besitz des Zertifikates sind, eingeräumt werden, soll jedes EU-Land selbst festlegen können. Aller Wahrscheinlichkeit nach aber wären dies die Ausnahme von etwaigen Quarantäneregeln oder von einer Testpflicht im Urlaubsland. Die liberale EU-Abgeordnete Sophie in 't Veld warnte allerdings, dass das Dokument in der Praxis sehr wohl auch Voraussetzung für freies Reisen innerhalb der EU sein werde: „Lassen Sie uns ehrlich sein: Wenn Sie den grünen Pass an der Grenze nicht vorweisen können, wird Ihnen die Einreise verwehrt werden. So einfach ist das“, sagte sie.

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