Morgenglosse

Staatshilfen für die boomende Baubranche

Der Bauboom sorgt für empfindliche Preissteigerungen.
Der Bauboom sorgt für empfindliche Preissteigerungen.(c) Getty Images (Spencer Platt)
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So gut können Staatshilfen in der Theorie gar nicht sein, dass sie sich der Staat in der Praxis am Ende nicht wieder zurückholt.

Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt. Die Investitionsprämie gilt als eine der treffsicherersten Staatshilfen gegen die Corona-Pandemie. Sie wird nicht mit der Gießkanne ausgeschüttet, sondern kommt jenen Unternehmen zugute, die vor der Krise gut aufgestellt waren. Kein Durchfüttern sogenannte Zombiefirmen also, die längst das Zeitliche gesegnet hätten, gäbe es keine Steuerstundungen, Staatshilfen und aufgeweichte Insolvenzregeln. Soweit die Theorie.

Und tatsächlich ziehen viele Unternehmen geplante Projekte sogar vor, um sich noch heuer sieben bzw. 14 Prozent der Neuinvestitionen vom Staat bezahlen zu lassen. Doch mittlerweile hat sich bei vielen Unternehmen Ernüchterung breit gemacht. Denn in der Praxis wandert das Geld, das sie vermeintlich geschenkt bekommen, nicht selten schnurstracks an die Baufirmen.

Investiert wird nämlich in der Regel in Bauprojekte. Und der aktuelle Bauboom sorgt für empfindliche Preissteigerungen. Unternehmer sprechen von einer Teuerung von bis zu 15 Prozent. Mit anderen Worten: Die höheren Baukosten fressen die Investitionsprämie völlig auf. Und am Ende profitiert natürlich auch der Finanzminister. Denn höhere Preise sorgen für mehr Steuereinnahmen. Womit wieder einmal bewiesen wäre: So gut können Staatshilfen in der Theorie gar nicht sein, dass sie sich der Staat in der Praxis am Ende nicht wieder zurückholt.

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