Virus-Mutationen

Covid-"Wildtyp" in Österreich praktisch verschwunden

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++ THEMENBILD ++ CORONA: OST-LOCKDOWNAPA/HERBERT NEUBAUER
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Fast 97 Prozent der Neuinfektionen sind auf die britische oder andere Varianten zurückzuführen, ergeben Analysen der AGES.

Am 3. Jänner dieses Jahres wurden erstmals bei vier Personen in Österreich die britische Virus-Variante des SARS-CoV-2-Virus festgestellt. Nun, gut vier Monate später, hat die Mutante B.1.17.7. den „Wildtyp“, also das ursprüngliche Virus, fast gänzlich verdrängt. Wie aus Daten der AGES hervorgeht, sind fast 97 Prozent der neuen Infektionen auf die gefährlichere britische Variante zurückzuführen.

Vor vier Wochen lag der Anteil der N501Y-Mutation noch bei 84 Prozent und ist mittlerweile in der vergangenen Woche (KW 14) auf 96,7 Prozent angestiegen. Die N501Y-Mutation ist kennzeichnend für alle drei der momentan unter Beobachtung stehenden problematischen Varianten (Variant of Concern) B.1.1.7, B.1.351 und P.1. In fast allen Fällen in Österreich geht eine festgestellte N501Y-Mutation auf die britische Variante zurück.

Auffallend auch der Wert in Vorarlberg. Lag der Anteil der Virusvarianten vor vier Wochen noch bei 34,4 Prozent, so gehen nun bereits 94,4 Prozent der neuen Fälle auf eine problematische Virusvariante zurück.

Wildtyp verschwunden

Für die vergangene Woche machte der Anteil der britischen Variante B.1.1.7 66,5 Prozent aus. Der Wert wird sich aber erhöhen, da noch nicht alle Fälle differenziert sind, berichtete die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) am Donnerstag in ihrem Mutationsbericht. Neue Fälle der brasilianischen Variante P.1 wurden unter den Neuinfektionen der Vorwoche bisher nicht nachgewiesen.

Die AGES erwartete auch noch für die Kalenderwochen 12 und 13 einen wachsenden Anteil der N501Y-Mutationen insgesamt. Aussagekräftiger sind daher die Zahlen für die Kalenderwoche 11 (15. bis 21. März). Hier hatte die britische Variante österreichweit rund 79 Prozent ausgemacht, die südafrikanische 0,4 Prozent und die brasilianische 0,01 Prozent.

Der „Wildtyp“ ist hingegen in Österreich praktisch verschwunden. Nur noch 3,9 Prozent der Neuinfektionen gingen vergangene Woche auf das ursprüngliche Coronavirus zurück.

Rückgang der Südafrika-Variante

Im Osten Österreichs werden bereits 80 bis 90 Prozent der Neuinfektionen durch die britische Variante verursacht, informierte die AGES. Bei der südafrikanischen Variante trägt nach wie vor Tirol den größten Anteil, allerdings gab es von Kalenderwoche 5 zu 11 einen Rückgang von 21,8 auf 2,3 Prozent und nach den vorläufigen Daten in der Vorwoche vorerst 0,9 Prozent B.1.351-Anteil.

Etwas öfter nachgewiesen wurde mutierte britische Variante B.1.1.7 E484K. Dabei handelt es sich um eine Sonderform der Variante, die bisher in Österreich nur vereinzelt aufgetreten ist. Machte deren Anteil in der Kalenderwoche 9 noch 0,06 Prozent aus, so ist der in der vergangenen Woche bereits auf 1,98 Prozent gestiegen.

Von der brasilianischen Variante (P.1) wurden bisher im März ein Fall in Tirol und einer in Wien bestätigt. Die drei Varianten sind leichter übertragbar und auch in einigen anderen Regionen der Welt zum vorherrschenden SARS-CoV-2-Virustyp geworden.

(twi)

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