Selten gibt es so liebenswerte (Anti-)Helden wie Mason Buttle. Er erzählt aus seiner besonderen Perspektive eine dramatische Geschichte über Freundschaft - mit Krimi-Anklängen.
Mason Buttle fällt es nicht besonders leicht, Freunde zu finden. Da ist etwa die Sache mit dem Schwitzen, sturzbachartig läuft das bei ihm, in der Schule hat er immer ein zweites T-Shirt dabei. Außerdem wird er oft ausgelacht, weil er kaum Schreiben und Lesen kann - ein extremer Fall von Legasthenie. Und dann ist da noch eine Sache, die er besonders schwer artikulieren kann: „Da gab's 'ne Menge Unglück. Um mich rum. Irgendwie ziehe ich das magisch an. Glaube ich. Vielleicht“, erzählt er. Es stimmt: In seinem Umfeld hat es einige tragische Vorfälle gegeben. Unter anderem den Tod seines besten Freundes, der vom Baumhaus gestürzt ist.
Die vielfach ausgezeichnete US-Amerikanerin Leslie Connor schreibt ebenso packend wie einfühlsam: Bruchstückartig erfährt man die Geschichte aus der Sicht des ebenso naiven wie liebenswerten Burschen, der dem Leben gutmütig zugewandt bleibt, was auch immer passiert. Der Bananenmilch und Apfelbäume liebt und aus einem Rübenkeller das allerbeste Versteck baut. Der vor den mit Äpfeln schießenden Rowdies der Schule davonläuft und mit seinem breiten Rücken seinen neuen besten Freund schützt. Und danach genussvoll in einen Apfel beißt.
Leslie Connor: Die ganze Wahrheit (wie Mason Buttle sie erzählt). Übersetzt von André Mumo. € 16,50, Hanser Verlag, München. Alter: Ab zehn Jahren.