Iran

Wettlauf mit der Zeit bei Wiener Atomgesprächen

Russlands Unterhändler in Wien, Botschafter Michail Uljanow. NUCLEAR-DIPLOMACY
Russlands Unterhändler in Wien, Botschafter Michail Uljanow. NUCLEAR-DIPLOMACYAPA/AFP/JOE KLAMAR
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Trotz iranischer Provokationen geht die Rettungsaktion für das Atomabkommen weiter. Die Unterhändler könnten diesmal übers Wochenende in Wien bleiben.

Man kann es auch so sehen: Nach der Ankündigung des Iran, ab nächster Woche Uran auf 60 Prozent anzureichern, sind Verhandlungen dringlicher denn je. Nach einer zweistündigen Sitzung der Gemeinsamen Kommission im Wiener Grand Hotel entschieden die verbliebenen Vertragsparteien des Atomabkommens (Frankreich, Großbritannien, Deutschland, Russland, China und Iran), die Gespräche fortzusetzen.


Als Erster verbreitete Michail Uljanow die Kunde. Seinen Eindruck der Stimmung in der Runde bezeichnete Russlands twitterfreudiger Botschafter bei den internationalen Organisationen in Wien als „positiv“. Die Verhandler und Experten schwärmen nun wieder in zwei Arbeitsgruppen aus: Die eine beschäftigt sich mit dem Nukleardossier, die andere mit den US-Sanktionen. Diesmal könnten die Unterhändler übers Wochenende in Wien bleiben. Laut Informationen der „Presse“ ist jedenfalls alles dafür vorbereitet.

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