Der brutale Machtkampf zwischen Armin Laschet (CDU) und Markus Söder (CSU) wirft ein Schlaglicht auf die Beziehung der Unionsparteien. In den Abgrund blickten sie schon mehrfach. Von Wildbad Kreuth bis Wolfratshausen.
Bayern trägt stolz den „Freistaat“ im Namen. Aber de iure ändert das gar nichts. Das Land im Südosten der Republik zählt nicht mehr oder weniger Rechte als die anderen 15 deutschen Bundesländer – von denen sich auch Sachsen und Thüringen Freistaat nennen. Die politische Geschichte Deutschlands weist den Bayern durchaus eine Sonderrolle zu. Das liegt an der CSU, der einzigen Regionalpartei, die auch im Bund mitmischt und mitregiert – in Union mit der größeren CDU.
Das Verhältnis der beiden Schwesterparteien ist indes selten friktionsfrei und zuweilen sogar zerrüttet. In diesen Tagen belastet es der brutale Machtkampf zwischen CDU-Chef Armin Laschet und CSU-Chef Markus Söder. Am Donnerstag gab es keine Entscheidung, aber einen kleinen Punktsieg für Söder: Mit Reiner Haseloff, dem Ministerpräsidenten in Sachsen-Anhalt, lief ein erster CDU-Regierungschef ins Lager der Söder-Unterstützer über.