Einspruch

Wie die US-Waffenlobby unser Geschichtsbild manipuliert hat

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US-BIDEN-ADMINISTRATION-TO-PUSH-NEW-GUN-CONTROL-MEASURES-AFTER-M(c) APA/AFP/GETTY IMAGES/JOE RAEDLE (JOE RAEDLE)
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Rettete Waffenbesitz nach Pearl Harbor die USA vor den Japanern? Diese Geschichtsklitterung ist harmlos. Eine große aber wirkt seit 50 Jahren.

Auch wenn sich erst am Ende der Geschichte weisen wird, ob der Mensch vielleicht doch etwas aus ihr gelernt hat, für eines jedenfalls ist historische Bildung doch gut: Man ist weniger anfällig für bizarre Historien-Fake-News. Pearl Harbor zeige, dass die USA bewaffnete Bürger brauche, behaupten Einzelne in der nach den jüngsten Amokläufen wieder angefachten Waffenbesitz-Debatte. Demzufolge sei Japan nach dem Angriff auf die Pazifikflotte 1941 nur deshalb nicht in die USA eingefallen, weil es befürchtet habe, dass dort lauter bewaffnete Bürger auf sie warten . . . Das hätten nach dem Krieg überlebende japanische Generäle und Admiräle gesagt, hieß es schon 2019 in einem langen, viel geteilten Facebook-Posting.

Eine Quelle dafür wird nicht angegeben und kein Pearl-Harbor-Experte hat sie je gefunden, wie auch? Japan hatte damals ganz anderes im Sinn, es hoffte, Zeit zu gewinnen, einen Angriff auf eigenem Territorium hinauszuschieben. Trotzdem geistert die Behauptung schon lang herum, ein republikanischer Senator aus Missouri etwa behauptete es schon 2012.

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