Hochinzidenz-Gebiete

Lockerung bei Ausreisetests geplant

CORONA: TIROL - AUSREISETEST AN DER GRENZE KUFSTEIN/KIEFERSFELDEN
CORONA: TIROL - AUSREISETEST AN DER GRENZE KUFSTEIN/KIEFERSFELDENAPA/EXPA/JOHANN GRODER
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Bisher konnten Maßnahmen nur aufgehoben werden, wenn die Inzidenz zehn Tage unter 200 liegt. Diese Marke soll angehoben werden, nachdem sie vor allem in Niederösterreich kritisiert wurde.

In Niederösterreich wird der Ruf nach einem früheren Ende der Ausreisetests laut. Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) zufolge soll die Verordnung für Hochinzidenz-Gebiete geändert, der Grenzwert für die Aufhebung der Maßnahmen von 200 auf 400 angehoben werden. Gleich bleiben soll die Dauer: Zehn Tage müssten - wie im aktuellen Erlass - die Inzidenzwerte der jeweiligen Regionen unter der Marke liegen. Das Gesundheitsministerium kündigte eine Adaptierung an.

Im Bundesland gibt es Ausreisetests bzw. -kontrollen in der Stadt und im Bezirk Wiener Neustadt sowie in den Bezirken Neunkirchen und Scheibbs. Der Bezirk Neunkirchen (176,0) lag am Freitag bereits zum sechsten Mal hintereinander unter der 200er-Marke, in Wiener Neustadt wurde die Schwelle mit einem Wert von 203,0 nach drei Tagen Pause erstmals wieder überschritten.

Vor allem in einwohnerschwachen Bezirken würden der Gesundheitslandesrätin zufolge oft schon ein paar Fälle in einer Familie genügen, um die strengen Vorgaben des Ministeriums zu verlängern. "Das steht in keinem Verhältnis zum Aufwand und muss sofort ein Ende finden", wurde Königsberger-Ludwig in einer Aussendung zitiert. Zuvor hatte die "Kronen Zeitung" (Freitag-Ausgabe) darüber berichtet.

In einer Aussendung am Freitag verwies die Landesrätin auf die "für alle herausfordernden administrativen Vorkehrungen", die überdacht und durch eine "neue, praxisgerechtere Regelung ersetzt werden" müssten. "Die Maßnahmen haben gemeinsam mit dem Lockdown Wirkung gezeigt." Dennoch sei es an der Zeit, „an dem das Ministerium seine eigenen Vorgaben evaluieren muss, wenn man möchte, dass die Menschen insgesamt die Schutzmaßnahmen weiter mittragen." Es sei nicht verständlich, weshalb in manchen Bezirken kein negativer Test notwendig sei, obwohl diese Bezirke über Tage eine höhere Inzidenz ausweisen, als Regionen, in denen die Zahl deutlich niedriger liegt, betonte Königsberger-Ludwig.

Lockerung kommt

Das Büro der Landesrätin erhielt auf den Vorstoß hin Antwort aus dem Gesundheitsministerium. Hingewiesen wurde auf die derzeit laufende Überarbeitung des Erlasses. "Dabei ist unter anderem eine Lockerung der Kriterien für die Aufhebung der Maßnahmen vorgesehen", hieß es in der Stellungnahme. Der neue Erlass werde "zeitnah an die Landeshauptleute übermittelt".

Begrüßt wurde die geplante Änderung am Freitagnachmittag von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner. Sie bedankte sich für die rasche Reaktion des Ministeriums , pochte aber auch darauf, dass "die Lockerungen der Kriterien rasch kommen müssen." Die Landeschefin: "Die Maßnahmen sind sehr wirksam. Die Ansteckungszahlen gehen in diesen Bezirken deutlich zurück. Und das muss sich für die Menschen in diesen Bezirken auch auszahlen. Die bestehenden Kriterien sind weder angemessen noch nachvollziehbar. Die Hürde für Lockerungen ist zu hoch, das muss so schnell wie möglich korrigiert werden."

Die höchste Sieben-Tages-Inzidenz pro 100.000 Einwohner wurde vom Dashboard der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) am Freitag erneut dem Bezirk Zwettl (340,6) bescheinigt. Über 300 rangierte einmal mehr auch der Bezirk Scheibbs (328,4). Der Bezirk Wiener Neustadt (219,6) lag zwar über 200, wies jedoch eine leicht rückläufige Tendenz auf.

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