Interview

„Wir könnten schon ohne Lokführer fahren“

Im Vorjahr übernahm der französische Alstom-Konzern die Bahnsparte von Bombardier und somit auch das 700 Mitarbeiter zählende Werk in Wien. „Unsere Strategie lautet, dass wir hier auf gar keinen Fall kleiner werden“, sagt Alstom Österreich-Chef Jörg Nikutta.
Im Vorjahr übernahm der französische Alstom-Konzern die Bahnsparte von Bombardier und somit auch das 700 Mitarbeiter zählende Werk in Wien. „Unsere Strategie lautet, dass wir hier auf gar keinen Fall kleiner werden“, sagt Alstom Österreich-Chef Jörg Nikutta.Die Presse/Clemens Fabry
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Jörg Nikutta ist seit Februar Chef von Alstom Österreich. Mit der „Presse“ sprach er darüber, warum es besser ist, Straßenbahnen in Wien statt in Indien zu bauen. Über autonomes Fahren entscheidet nicht Technik, sondern die Gesellschaft.

Die Presse: Dem MAN-Lkw-Werk in Steyr droht das Aus. Wie lang rechnet es sich eigentlich noch, in einem Hochlohn- und Hochsteuerland Straßenbahnen zu bauen?

Jörg Nikutta: Natürlich könnte man in Indien oder China billiger Züge produzieren. Aber wir sind davon überzeugt, dass hohe Qualität und Kundennähe wichtiger sind als der Preis. Um an solchen Standorten langfristig Erfolg zu haben, muss man vor allem innovativ sein. Denn Innovation kann man nicht kopieren und in Billiglohnländer verlagern.

Was für Pläne gibt es für den Standort Wien?

Unsere Strategie lautet, dass wir hier auf gar keinen Fall kleiner werden. Natürlich ändert dies nichts daran, dass wir einzelne Teile aus anderen Ländern zukaufen. Aber die Entwicklung des Produkts und die Endmontage müssen nahe am Kunden erfolgen.

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