Der Parlamentsklub verweigert dem Parteichef die Gefolgschaft. Das Match Kickl/Hofer ist aber noch nicht entschieden.
Wien. Wie viel Autorität hat Norbert Hofer in der FPÖ noch? Im freiheitlichen Parlamentsklub ist der Einfluss des Bundesparteichefs offensichtlich nicht mehr allzu groß. Vergangene Woche verweigerte der Klub Hofer geschlossen die Gefolgschaft, als es um die Einhaltung der Maskenpflicht im Plenum des Nationalrats ging. Hofer, der auch Dritter Präsident des Nationalrats ist, hatte die Einhaltung der neuen Hausordnung eingefordert.
Der Bundesratsabgeordnete Johannes Hübner ging daraufhin in die Offensive und attackierte seinen Parteichef in einem Interview mit einem rechten Wochenmagazin und stellte dabei auch eine „Trennung im Vernünftigen im Interesse der Partei“ in den Raum, wenn es nicht gelingen sollte, sich auf eine gemeinsame Formel zu einigen. Den Bundesparteichef forderte er dort auf, eine kantige Oppositionspolitik mitzutragen und sich nicht „vor den Karren des Systems“ spannen zu lassen.
Es gibt einen Beschluss des freiheitlichen Klubs, der in Abwesenheit von Hofer getroffen wurde und offensichtlich auf den Bundesparteichef abzielt: Der Parlamentsklub spricht sich klar gegen einen fliegenden Koalitionswechsel aus. Was es damit auf sich hat? Ja, es habe Gespräche in diese Richtung gegeben, so ein freiheitlicher Abgeordneter zur „Presse“. Die ÖVP habe bereits zum zweiten Mal einen fliegenden Koalitionswechsel ins Spiel gebracht. Der FPÖ-Klub sei aber strikt dagegen – schon allein deshalb, weil man im Moment für eine Regierungsbeteiligung personell nicht gut genug aufgestellt sei.