Hannes Pinterits widmet sich in seiner Gewürz- und Ölmühle Safranoleum Gewürzen mit Tradition. Er liefert Safran, Kräuter und Gewürzöle – in normalen Zeiten auch an die Spitzengastronomie.
Hannes Pinterits ist ein Besessener. Ein Besessener von guten Gewürzen, ihrem Geschmack und auch ihrer Tradition. Sein Hauptgeschäft – zumindest hinsichtlich der Aufmerksamkeit, wenn auch nicht, was die Menge betrifft – ist der Safran. Der hat derzeit zwar nicht Saison. Die Blüte und somit auch die Ernte sind im Oktober, verkauft wird er getrocknet natürlich das ganze Jahr über. „Aber Sie können trotzdem vorbeikommen, wir finden schon was“, sagt er auf die Anfrage der „Presse am Sonntag“.
Gut versteckt im burgenländischen Siegendorf befindet sich sein kleines Kräuterrefugium. „Safranoleum“ steht auf dem Schild geschrieben, das in einen Schotterweg führt. Nach einer Kurve werden ein hübsch angelegter Kräutergarten und (neben einem Wohnhaus) ein kleines, modernes Haus sichtbar, in dem offensichtlich Gewürze verkauft werden und – zumindest in normalen Zeiten – auch Führungen und Verkostungen abgehalten werden.
Dass von der Pflanze Safran derzeit nicht gerade viel zu sehen ist, macht nichts. Pinterits sprudelt nur so von Geschichten vom Safran, der im Burgenland ebenso Tradition hat wie der Neusiedler Majoran oder auch andere Kräuter. „Ich bin ein Mythenzerstörer“, sagt er nicht ohne Stolz, um gleich darauf mit dem Mythos von kaltgepressten Ölen aufzuräumen. Er werde nämlich sehr oft gefragt, ob seine Gewürzöle eh kaltgepresst sind. „Aber was das heißt, weiß keiner, weil es auch keine Definition dafür gibt“, sagt er und führt in das Lager hinter dem Verkaufsraum, in dem auch die Ölpresse untergebracht ist.