Bernd Greifeneder
Exil

Erfolg erst im Exil: Welthits aus Österreich

Christoph Huber ist der Co-Founder von Biontech, Bernd Greifeneder Gründer des Software-Konzerns Dynatrace. Beide mussten Österreich verlassen, um erfolgreich zu gründen.

Unter anderem haben wir es ihm zu verdanken, dass wir uns heute berechtigte Hoffnungen auf ein baldiges Ende der Pandemie machen dürfen: Christoph Huber. Der Wiener Mediziner und Krebsforscher ist Mitgründer des Mainzer Biotech-Unternehmens Biontech. Der mit dem US-Pharmakonzern Pfizer entwickelte Covid-Impfstoff war nicht nur der erste, der in Europa zugelassen wurde, sondern er hat sich auch als besonders verlässlich herausgestellt.

Dass es überhaupt so weit gekommen ist, daran hat Christoph Huber wesentlichen Anteil. Schon immer trieb ihn die Leidenschaft an, menschliche Probleme zu lösen, sagt der heute 77-Jährige. In Österreich gelang ihm das zumindest als Unternehmer nicht. In Deutschland war die Chance größer, seine akademische Leidenschaft auch unternehmerisch umzusetzen. 2008 gründete er gemeinsam mit Uğur Şahin und Özlem Türeci Biontech. 2019 ging das Unternehmen an die New Yorker Börse – heute ist es weltbekannt.

Wäre eine derartige Erfolgsgeschichte auch in Österreich möglich gewesen? Oder stoßen Gründer immer noch zu rasch an Grenzen, wenn sie über ihre Heimat hinaus wachsen wollen? „Die Presse am Sonntag“ hat mit zwei Menschen gesprochen, die es wissen müssen: Christoph Huber von Biontech und Bernd Greifeneder, Gründer des milliardenschweren Softwarekonzerns Dynatrace, haben ihr unternehmerisches Glück beide erst im Exil gefunden. Was hat sie ins Ausland getrieben, und was müsste passieren, damit diese Welterfolge auch in Österreich gelingen könnten?

„Die Rahmenbedingungen waren hier damals deutlich schlechter“, sagt der Mediziner Huber, der in den 1980er-Jahren an der Universität Innsbruck lehrte und in den frühen 1990ern dem Ruf der Universitätsmedizin in Mainz folgte. Dort fand er, wonach er suchte – optimale Forschungsbedingungen sowie eine enge Vernetzung mit der Wirtschaft.

Forschung, die sich rentiert

„Nach jahrzehntelanger universitärer Forschung wollten wir in die Kliniken gehen und selbst Medikamente entwickeln. Das geht nur mit einer Firmengründung.“ Wesentlicher Grund für die erfolgreiche Gründung des Biotech-Stars war die Ausgliederung technischer Innovationen, so Huber: „Es sind zu 90 Prozent universitäre Spin-offs, die für die durchbrechenden Impfstoffentwicklungen verantwortlich sind.“

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