Zwischentöne

Wir sägen gern an allen Ästen, auf denen noch gesungen wird

Die sogenannte Hochkultur wird in Krisenzeiten gern unter Beschuss genommen. Kann aber leicht sein, dass wir sie doch noch einmal brauchen.

Die Wogen gehen hoch, wenn eine designierte Volksopern-Direktorin darangeht, ihre Vorstellungen umzusetzen. Man kann ihr das nicht vorwerfen. Sie wurde bestellt. Zu hinterfragen wäre eher – wie schon so häufig zuvor –, was unsere vorausblickenden Entscheidungsträger bei der Direktorenbestellung im Schilde geführt haben.

„Überzeugendes Konzept“, heißt es dann gern. Wer warum überzeugt war, wird nie verraten. So war es bei der Staatsoper oder auch – um ein Haus abseits der Verantwortung des Bundes zu nennen – beim Theater an der Wien. Hat jemals irgendein Kulturpolitiker sich überlegt, wie drei Wiener Opernhäuser zum Wohl eines sinnvollen Musiklebens zu positionieren wären?

Ob das Haus am Ring oder doch eher der Stagione-Betrieb an der Wien der Ort für Regietheater-Urständ sein sollte? Ob es für die Volksoper Repertoire-Bereiche gibt, um die sie sich vorrangig zu kümmern hätte? Solche Fragen sollten gestellt und in politische Aufträge an die nominierten Intendanten umgemünzt werden.

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