Pandemie

Ungereimtheiten bei Impfaktion im Bezirk Schwaz?

APA/dpa/Kay Nietfeld
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In Österreich wird die dritte Phase des Corona-Impfplans eingeläutet. Im Tiroler Bezirk Schwaz wurden indes unerlaubte Ausnahmen gemacht.

Mit kommender Woche wird in Österreich die 3. Phase in der Umsetzung des nationalen Impf-Plans gestartet. Standen zu Beginn Heimbewohner, klinisches Personal, die über 85-Jährigen und dann die Zielgruppe der über-65-Jährigen auf dem Impfplan, so kann diese Woche in einigen Bundesländern bereits die neue Impf-Phase mit der Vorbereitung der Impfung und Einladung der unter 65-Jährigen begonnen werden. Konkret betrifft das die Bundesländer Vorarlberg, Tirol und das Burgenland.

Insgesamt werde man bis Anfang nächster Woche rund zwei Millionen Erstimpfungen verabreicht haben, das entspricht rund 40 Prozent der impfwilligen Bevölkerung, teilte das Kanzleramt mit. In Phase 2 geht es um die über 65-Jährigen. Davon wurden bisher österreichweit 55 Prozent geimpft. In drei Bundesländern hat man das Ziel von zwei Drittel schon erreicht und beginnt nun gleitend die Gruppen unter 65 zu impfen.

In Vorarlberg wurden schon 69 Prozent der Über-65-Jährigen geimpft, in Tirol sind es 65 Prozent und im Burgenland 63 Prozent. Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) zeigt sich in einer Stellungnahme sichtlich erfreut, endlich gute Nachrichten von der Impffront vermelden zu können: "Wir können diese Woche gleitend mit Phase 3 des Impfplans starten und in den ersten Bundesländern entlang der Alterspyramide mit der Einladung der unter 65-jährigen für die Impfung beginnen. Das sind gute Nachrichten und wir schreiten besser voran als erwartet. Mit den zusätzlichen Lieferungen von einer Million Impfdosen von Biontech/Pfizer werden wir noch schneller die Bevölkerung mit Impfstoff versorgen können."

Ungereimtheiten bei Schwazer Impfaktion

Bei der Durchimpfung des Tiroler Bezirkes Schwaz ist es offenbar in Einzelfällen zu Ungereimtheiten bzw. Verstößen gegen den Impfplan gekommen. So ließen sich ein hoher Landesbediensteter sowie eine nahe Familienangehörige impfen, obwohl beide nicht im Bezirk Schwaz wohnen und arbeiten, bestätigte das Land laut einem Bericht der Tirol-Ausgabe der "Kronen Zeitung".

Die vorgesetzte Dienstbehörde sei umgehend darüber informiert worden, disziplinarrechtliche Schritte wurden eingeleitet, hieß es seitens des Landes. "Diese Vorgehensweise war nicht im Sinne dieser Aktion, sie ist klar gegen die Impfstrategie und nicht im Sinne des Landes Tirol. Selbstredend war das Land über diese Vorgänge nicht informiert", wurde betont. Zudem würden aktuell noch zwei weitere Fälle geprüft, "wo disziplinarrechtliche Erhebungen stattfinden".

Mitte März war eine Impfaktion in dem Unterländer Bezirk aufgrund des vermehrten Auftretens der südafrikanischen Virusmutation gestartet worden. Die EU hatte insgesamt 100.000 Impfdosen für die Durchimpfung des Bezirks im Rahmen einer wissenschaftlichen Studie zur Verfügung gestellt. Rund 46.000 der 64.000 infrage kommenden Personen hatten sich im ersten Durchgang impfen lassen.

Auch den Zweittermin im Rahmen der Aktion, der vom 8. bis großteils 12. April über die Bühne ging, nahmen laut Land beinahe alle Eingeladenen wahr. Die Infektionszahlen in dem Bezirk waren seit der Impfaktion stark rückläufig.

(APA)

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