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Ist die Skinny Jeans tot?

(c) REUTERS (BENOIT TESSIER)
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Das Ende der Röhrenjeans wurde schon oft verlautet, dabei ist sie seit mehr als zehn Jahren ein echter Klassiker im Kleiderschrank. Doch nun könnte sich das Blatt wenden, Generation Z, Pandemie und Body Positivity sei Dank.

Ein Abgesang auf Skinny Jeans wurde seit ihrer Trendwerdung vor über zehn Jahren immer wieder heraufbeschworen. Doch die engen Röhrenjeans, die Anfangs noch ein Maximum an Unbequemlichkeit versprachen, und dem später mit immer mehr Stretch-Anteil entgegengewirkt wurde, haben sich hartnäckig gehalten. Mittlerweile sind sie für viele Frauen und auch Männer ein unverzichtbarer Teil ihrer Garderobe.

Doch nun scheint sich das Blatt zu wenden. Das beweist ein Blick auf die Social-Media-Plattform TikTok, auf der Skinny Jeans nicht wirklich gut wegkommen. Die Anhänger der Generation Z (zwischen 1997 und 2012 geboren) verteufeln die Röhrenjeans in kurzen Videos, die den Generationenkonflikt zwischen der Gen Z und den Millennials (zwischen frühen 80ern und späten 90ern geboren) festhalten. Hier wird dazu geraten, Skinny Jeans zu entsorgen, sie anzuzünden oder etwas anderes aus ihnen herzustellen. Was übrigens auch nicht mehr in Mode ist: Seitenscheitel zu tragen und das weinende Emoji zu verwenden. Das alles wären Anzeichen dafür, nicht mehr zur jungen Generation zu gehören.

Dass weit geschnittene Jeans, die an den Waden und Knöcheln anliegende Variante ablöst, will aber auch Levi Strauss & Co. an den Verkaufszahlen festmachen, wie die "New York Times" schreibt. Dafür verantwortlich soll aber nicht nur die Gen Z sein, die die weiten Hosen mit engen Tops trägt, sondern auch die Coronavirus-Pandemie. Chip Bergh, Geschäftsführer von Levis meinte in einem Investoren-Telefonat kürzlich, dass das Ende der Skinny Jeans auch mit der Gewichtszunahme während der Pandemie zu tun haben könnte. Die Popularität der weiteren Schnitte und der losen Passform ist dabei laut Levi Strauss & Co. auch bei Männerjeans zu beobachten.

"The Guardian" sieht auch in der Body-Positvity-Bewegung einen Grund für die abnehmende Beliebtheit der Röhrenjeans. Inklusivität und eine Abkehr vom Ideal des Dünnseins trage dazu bei, dass weitere Jeansschnitte nun gefragt seien, heißt es da.

Ein weiterer Grund könnte auch sein, dass Komfort in der Kleidung durch Home-Office und die Verlagerung des Lebens in die eigenen vier Wände einen neuen Stellenwert bekommen haben. Das beweist auch der Modetrend Athflow.

Noch ist die Skinny Jeans jedoch nicht tot. Nach Daten der NPD Group machen sie immer noch 34 Prozent der Jeansverkäufe in den USA aus, wie die "New York Times" schreibt. Auch Chip Bergh glaubt nicht an das Ende der Skinny Jeans: "Ich denke nicht, dass Röhrenjeans jemals komplett verschwinden werden. Die Leute mixen mehr und insbesondere Frauen haben einfach mehrere Möglichkeiten."

>>> "New York Times"

>>> „The Guardian"

(chrile )

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