Fußball-Revolution

Der Klub der Superreichen namens Super League

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Angetrieben von den Corona-Einbußen schmieden zwölf europäische Topklubs an einer milliardenschweren Super League und revoltieren offen gegen die Uefa. Die droht Klubs wie Spielern mit harten Strafen.

Wien. Die Schwergewichte des europäischen Fußballs haben den Kontinentalverband Uefa in der Nacht auf Montag zum offenen Machtkampf herausgefordert. Zwölf Topklubs haben offiziell kundgetan, zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine europäische Super League gründen und damit die Champions League, die Cashcow der Uefa, ablösen zu wollen. Die Fronten scheinen verhärtet, es droht der Gang vor Gerichte. Wie konnte es so weit kommen, und was würde das bedeuten?

Wer sind die treibenden Kräfte der Super League und warum jetzt?

Schon seit Jahren liebäugeln Florentino Pérez (Real Madrid), die Glazer-Familie (Manchester United) und Andrea Agnelli (Juventus Turin), der noch am Sonntag seine Funktionen in der Uefa und der europäischen Klub-Vereinigung (ECA) zurückgelegt hat, immer wieder öffentlichkeitswirksam mit der Idee einer Super League. Die Corona-bedingten Einbußen quer durch alle Ligen dürften das Projekt voran getrieben haben. Liverpool, Manchester City, Arsenal, Chelsea und Tottenham (das nebenbei Trainer Jose Mourinho entließ) in England, Atlético Madrid und FC Barcelona in Spanien sowie Inter Mailand und AC Milan in Italien unterstützen das Trio.

Auch Bayern München, Borussia Dortmund und Paris St. Germain sollen dazu stoßen, halten sich aber noch bedeckt. Insbesondere beim französischen Scheichklub soll der Plan auf Kritik stoßen. Denn PSG-Präsident Nasser Al-Khelaifi pflegt beste Kontakte zu Uefa-Chef Aleksander Čeferin und sitzt im Exekutivkomitee, seine Mediengruppe hält auch TV-Rechte der Königsklasse. Wie die Deutschen befürchtet er einen raschen Abnutzungseffekt der geschlossenen Liga und zu viel verbrannte Erde.

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Allen Ausschluss-Drohungen der Uefa zum Trotz: Zwölf Topklubs aus England, Spanien und Italien wollen zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine europäische Superliga gründen. Die heute anstehende CL-Reform stößt auf breite Kritik. Natürlich geht es vorwiegend nur um Geld.

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