Popgeschichte

Neues von den Black Keys: Blues mit gezähmter Schlange

„Wir machten diese Platte, um die Mississippi-Hill-Country- Blues-Tradition zu feiern, sagt Dan Auerbach (links), Sänger und Gitarrist der Black Keys. „Delta Kream“ soll am 14. Mai erscheinen, es enthält elf alte Bluesstücke.
„Wir machten diese Platte, um die Mississippi-Hill-Country- Blues-Tradition zu feiern, sagt Dan Auerbach (links), Sänger und Gitarrist der Black Keys. „Delta Kream“ soll am 14. Mai erscheinen, es enthält elf alte Bluesstücke.Warner (c) joshuablackwilkins
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Wie aggressiv darf Männlichkeit im Blues sein? Wie müde war Jim Morrison wirklich? Warum haben die Black Keys in ihrer neuen Version von „Crawling King Snake“ eine Zeile geändert? Betrachtungen zu einem hundertjährigen Klassiker.

In diesem verhangenen April ist es auch ein halbes Jahrhundert her, dass das letzte Album der Doors erschienen ist. „L. A. Woman“ heißt es, zeigt auf dem Cover eine deutlich gealterte Band mit einem erschreckend gealterten Sänger – Jim Morrison starb kaum drei Monate nach Veröffentlichung, erst 27 Jahre alt, in Paris, unter ungeklärten Umständen –, und wenn man die Platte hört, meint man, Schnaps zu riechen: Es gibt kein Rockalbum, das mehr nach Alkohol klingt als dieses, nicht nur wegen der undeutlichen Artikulation des Sängers.

Und zwar nicht nach freudigem Rausch. Hier wird von Abgründen berichtet. „I've been down so goddamn long, that it looks like up to me“, singt Morrison in einem der vielen schleppenden Bluessongs auf „L. A. Woman“. Die Zeile kam schon 1928 in „I Will Turn Your Money Green“ von Furry Lewis (1893–1981) vor, der in Memphis bei der Stadtreinigung arbeitete und Blues spielte.

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