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Streit um die Milch: Vegane Alternativen geraten unter Druck

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Hafer- und Sojadrinks boomen und sind längst eine ernste Konkurrenz für die klassische Milch. Neue EU-Richtlinien könnten strengere Regeln für vegane „Milch“ bringen.

Das Krisenjahr 2020 war ein gutes für die heimische Milchwirtschaft. Das zeigt eine Auswertung jüngst veröffentlichter Zahlen von AMA und dem Marktforschungsinstitut AC Nielsen über den Trinkmilchmarkt in Österreich. In den Regalen des Lebensmittelhandels stieg der Absatz von Kuhmilch um neun Prozent auf 310 Millionen Liter, den höchsten Wert der vergangenen fünf Jahre. Damit konnten auch die Verluste aus den fehlenden Gastro-Einnahmen mehr als wettgemacht werden.

Heimlicher Gewinner waren im Vorjahr aber die pflanzlichen Alternativen zur Kuhmilch. Mit einem Verkaufswert von 36,6 Millionen Euro machten sie knapp zehn Prozent des gesamten Marktes aus. Gegenüber dem Jahr zuvor konnte der Umsatz mit Drinks aus Hafer, Soja, Dinkel, Mandeln und Co. um 39 Prozent zulegen. Ein Trend, der sich seit Jahren abzeichnet und auch die Handelsketten freut – die Gewinnmarge ist hier deutlich höher als bei herkömmlicher Milch. Eine steigende Zahl von Laktose-Intoleranzen und zunehmender Veganismus unter Konsumentinnen und Konsumenten führt dazu, dass Kuhmilch-Alternativen den herkömmlichen Molkeprodukten den Rang ablaufen. Auch die Marktführer alternativer Drinks sind längst nicht mehr die kleinen alternativen Abfüller, als die sie sich nach außern gerne darstellen, sondern internationale Milliardenkonzerne.

Streit der Interessenvertretungen

Die sinkenden Marktanteile rufen die klassische Milchlobby auf den Plan. Diese sieht in pflanzlichen Milchprodukten eine Täuschung der Konsumentinnen und Konsumenten. „Wo Milch draufsteht, muss echte Milch drinnen sein“, sagt Josef Braunshofer, Chef von Berglandmilch, Österreichs größtem Milchverarbeitungsunternehmen.

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