Unternehmertum

Die Boys & Marie machen jungen Leuten wieder Mut

Puls4
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Weil sie keine Ferialjobs erhalten hatten, machten sich vorigen Sommer einige Schüler ans Werk und gründeten ein Pop-up-Restaurant. Diesen Sommer wollen „Die Boys & und Marie“ in jedem Bundesland aufpoppen.

Sie sind wieder da: „Die Boys & Marie“ werden auch diesen Sommer in Wien ein Pop-up-Restaurant eröffnen. Mehr noch: Sie wollen auch andere Schülerinnen und Schüler motivieren, sich trotz schwieriger Zeiten den Ferialjob selbst zu schaffen, so wie sie es vorigen Sommer gemacht haben.

Rückblende: Die Schüler aus Wiener Tourismusschulen hatten allesamt bereits Zusagen in der Gastronomie. Dann kam Corona und der Traum vom Praktikum zerplatzte. „Ihr könnt doch nicht den ganzen Sommer nur herumhocken“, sagte damals Gerald Wahl zu seinem Sohn. Der Marketingexperte gab die Initialzündung, fünf Schüler und die Wirtschaftsstudentin Marie Söllhammer setzten das Konzept um. Im dritten Bezirk in Wien durften sie in einem leer stehenden Caritas-Wohnheim ihr Restaurant eröffnen. Sie kochten nicht nur toll, sie gaben dem heruntergekommenen Haus, das vor der Renovierung stand, auch ein schräges Flair. Es wurde eine Erfolgsgeschichte. „Die Boys & Marie“ wurden im Herbst im Rahmen der Austria-Gala der „Presse“ für ihren Unternehmergeist ausgezeichnet.

Pop-up-Restaurant im Steigenberger in der Herrengasse

Nun ist es wieder so weit. Und die Gruppe will im Sommer expandieren. Ihre neue Location in Wien haben sie bereits selbst gefunden. Sie werden sich im Hotel Steigenberger in der Herrengasse einnisten, das mangels internationaler Gäste geschlossen bleibt.

Darüber hinaus suchen „Die Boys & Marie“ auch andere Schülerinnen und Schüler, die es ihnen nachmachen. Sie hoffen auf engagierte Weggefährten, die ein ähnliches Projekt in Angriff nehmen wollen. Geplant ist, dass in jedem Bundesland im Sommer ein „Boys & Marie“-Ableger entsteht.

„Es muss nicht immer ein Restaurant sein“, sagt Gerald Wahl, der die Gruppe weiterhin tatkräftig unterstützt und managt. Denkbar sei auch, dass etwa Schülerinnen und Schüler einer Modeschule eine eigene Boutique eröffnen.

Für ein derartiges Großprojekt braucht es natürlich auch eine größere Unterstützung. „Voriges Jahr haben die Familien einen großen Teil selbst vorfinanziert“, erzählt Wahl. Diesmal ist das doch um einige Nummern zu groß.

Auftritt in „2 Minuten, 2 Millionen“ auf Puls4

Deshalb suchen „Die Boys & Marie“ finanzstarke Partner. Am Dienstag treten sie etwa in der Puls-4-Sendung „2 Minuten 2 Millionen“ auf (20.15 Uhr). Ob ihr mutiges Konzept bei den Geldgebern auch Anklang finden wird?

Viel sei von einer „verlorenen Generation“ die Rede, sagt Gerald Wahl. Er ist davon überzeugt, dass es viele „Die Boys & Marie“ gibt und dass sich acht Gruppen von Schülern oder Studenten finden werden, die ihr Schicksal in die Hand nehmen. Allein schaffen sie es schwer. Wahl hofft deshalb noch auf Unterstützer, die etwa Lokale zur Verfügung stellen oder sich als Mentoren engagieren. (Näheres unter www.dieboys-marie.at).

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