Impfdiplomatie

Spät, aber doch: Schallenberg koordiniert EU-Impfhilfe am Balkan

(c) APA/ROLAND SCHLAGER (ROLAND SCHLAGER)
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Die 651.000 Dosen stammen aus der EU-Beschaffung. Österreich dient als „Zwischenhändler“.

Insgesamt 13 verschiedene Verträge mussten unterschrieben werden, bis alles unter Dach und Fach war. Mit der Pharma-Industrie zu verhandeln sei „eine eigene Wissenschaft“, sagte Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) bei einer Online-Pressekonferenz am Montag.

Das Ergebnis der Mühen: Von Mai bis August sollen 651.000 Dosen des Vakzins von Biontech/Pfizer an die sechs Staaten des Westbalkans ausgeliefert werden. Die meisten gehen an das schwer unterversorgte Bosnien und Herzegowina (214.000 Dosen), die wenigsten bekommt das von Russland und China bereits gut ausgestattete Serbien (36.000). Man habe nach der Bedürftigkeit der einzelnen Länder entschieden und nicht nach der Einwohnerzahl, sagte Schallenberg. Mit ersten Lieferungen soll nun vor allem das Gesundheitspersonal geimpft werden. Wie der Impfplan konkret aussieht, bleibe am Ende aber den einzelnen Ländern überlassen.

Geld ist nicht für Sputnik

Die Rolle Österreichs beschreibt Schallenberg als die eines „Zwischenhändlers“. Konkret sieht das Modell so aus: Die EU hat bereits im Dezember insgesamt 70 Millionen Euro an Bosnien, den Kosovo, Albanien, Montenegro, Nordmazedonien und Serbien vergeben. Mit diesem Geld dürfen die Staaten laut Außenministerium aber nur in der EU zugelassene Vakzine kaufen – also kein russisches Sputnik oder chinesisches Sinovac.

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