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Lebt man im Matriarchat besser?

Matriarchate sind mehr als bloß gespiegelte Patriarchate. Maria Haas fotografierte Beispiele in China, Indien und Indonesien.

Geschichten über matriarchal organisierte Gesellschaften sind schwer ohne ideologischen Filter zu erzählen. Entweder werden sie als radikalemanzipatorische Feindbilder und Orte gefürchtet, wo Männer ihrer Vormachtstellung beraubt werden. Oder man lässt sich als Feministin dazu verführen, sich allzu romantische Utopien auszumalen, eine Gesellschaft, in der man nicht aufmerksam die Anzahl der Femizide im eigenen Land verfolgen muss (mit der Wiener Trafikantin Nadine W., die ihren Brandverletzungen erlag, und einer 38-jährigen Grazerin vergangene Woche sind es heuer in Österreich mittlerweile sieben), nicht mit Freundinnen Erfahrungen über Sexismus, sexuelle Belästigung oder sexuelle Gewalt austauscht und die eigene Kleiderwahl nicht vor anderen rechtfertigen muss.

Maria Haas

In Frauenhand

Weltweit gibt es nur mehr sehr wenige Volksgruppen, etwa 200, die sich wirklich in dieser Gesellschaftsform organisieren. Die meisten davon leben abgeschieden, was wohl auch einer der Gründe für ihren Erhalt sein dürfte. Dabei bedeutet Matriarchat in seiner gelebten Form nicht einfach ein gespiegeltes Patriarchat, wo Männer übervorteilt werden. Laut MatriArchiv, einer Schweizer Sammelstelle für Literatur und Forschung zum Thema, zeichnet sich die Gesellschaftsform durch drei Eigenschaften aus. Zum einen ist die Erbfolge matrilinear ausgelegt, es erben also nur Frauen Besitz.

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