Management

Was Manager von Rugby lernen können

Frankreich gegen Schottland beim jüngsten Six Nations Rugby-Turnier.
Frankreich gegen Schottland beim jüngsten Six Nations Rugby-Turnier.APA/AFP/MARTIN BUREAU
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Kolumne "Hirt on Management": Folge 149. Was ich an Rugby liebe und was Manager von Rugby lernen können.

Das vor kurzem, mit einem Turniersieg von Wales, zu Ende gegangene Six Nations Rugby-Turnier, in dem die sechs Nationen England, Frankreich, Italien, Irland, Schottland und Wales, die inoffizielle Rugby-Europameisterschaft alljährlich bestreiten, war nicht nur eine gute Gelegenheit, um meiner Begeisterung für diesen wunderbaren Sport zu frönen, sondern auch darüber nachzudenken, was Managerinnen und Manager von Rugby lernen können.

Hier, was dabei herausgekommen ist:

Jeder kann und muss seinen Beitrag leisten

Rugbyspieler kommen in allen Farben und Formen. Es gibt z.B. die 1,95 Meter Hünen mit 120 Kilo, die 1,70 Meter 80 Kilo Kraftpakete und die 1,85 Meter 90 Kilo schnellen und wendigen Läufer.

Zusätzlich gibt es noch einzelne Spieler mit besonderen Begabungen und Stärken, wie zum Beispiel Einwürfe mit den Händen oder Strafstöße zu Fuß umzuwandeln.

Rugby ist kein Star-Sport, sondern ein echter Team-Sport, wenn nicht jeder sich mit seinen Stärken optimal einbringt, dann wird es nichts.

Konsequent umgesetzte Diversität und optimales Zusammenspiel sind der Schlüssel zum Erfolg des Teams.

Starkes Wertesystem

Die Rugby-Kultur ist geprägt von einem starken Wertesystem.

Die Einhaltung der Spielregeln und Fairness auf dem Spielfeld wird trotz eines beinharten Wettbewerbs zwischen den Mannschaften sehr ernst genommen und der Respekt vor dem Schiedsrichter ist beeindruckend.

Das wird einem umso mehr bewusst, wenn man Rugby mit Fußball vergleicht, wo manchmal auf dem Feld und oft genug auf den Rängen, bürgerkriegsähnliche Zustände herrschen.

Am Klischee, dass Rugby ein Sport für Hooligans, der von Gentlemen gespielt wird und Fußball ein Sport für Gentlemen, der von Hooligans gespielt wird, ist, ist eben doch was dran.

Dieses Wertesystem dehnt sich übrigens auch über das Spielfeld hinaus, aus.

Kordialer Umgang zwischen Fans unterschiedlichen Mannschaften ist die Norm und Rugbyspiele sind Veranstaltungen für die gesamte Familie, zu denen man, ohne Sorge, auch seine Kinder als Zuschauer mitbringen kann.

Echte Begeisterung für die Sache

Auch die besten Rugby-Spieler der Welt verdienen im Vergleich zu Fußballern nur die sprichwörtlichen „Peanuts“.

Wer Rugby, auch auf hohem Niveau, spielt, macht es nicht primär wegen des Geldes, sondern aus echter Begeisterung für den Sport, die Menschen, die Werte und den Lebensstil.

Die Motivation und der Einsatz aller Beteiligten sind entsprechend hoch und helfen auch dann dran zu bleiben, wenn die unweigerlichen Durststrecken, Rückschläge und Niederlagen auf einen einprasseln, wie z.B. gerade auf die englische Mannschaft und Ihren Cheftrainer Eddie Jones.

Das Wichtigste in Kürze

Mit einem starken Wertesystem, Teamplay, Begeisterung und dem entsprechendem Einsatz führen Sie auch Ihr Unternehmen zum Erfolg.

Schicken Sie Ihre Fragen an Michael Hirt an: karrierenews@diepresse.com

Die Fragen werden anonymisiert beantwortet.

Ausblick: Die nächste Kolumne von Michael Hirt erscheint am 6. Mai zum Thema „Vom Wichtigtuer zum Richtigtuer“

Hier finden Sie die gesammelten Kolumnen.

Michael Hirt ist Managementexperte und -berater, Executive Coach, Keynote Speaker und Buchautor. Hirt verhilft Führungskräften zu außergewöhnlichen Leistungs- und Ergebnissteigerungen, mit hoher Auswirkung auf den Erfolg ihres Unternehmens. Er studierte in Österreich, den USA (Harvard LPSF) und Frankreich (INSEAD MBA) und ist weltweit tätig.

Gastkommentare und Beiträge von externen Autoren müssen nicht der Meinung der Redaktion entsprechen.

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