Der neue Gesundheitsminister gab sich bei Armin Wolf vorsichtig. Ohne großes Plädoyer für Lockdowns oder Kritik an den kommenden Öffnungen meinte er: "Was ich will, muss ich auch entwickeln".
Es war wohl sein Sager über die "unpopulären Entscheidungen", die er notfalls treffen werde. Vielleicht auch das Anpacker-Image, das Werner Kogler so betonte. Jedenfalls schienen viele zu glauben, dass Wolfgang Mückstein, neuer Grüner Gesundheitsminister, gleich nach seinem Antritt erst mal griffige Ansagen machen werde. Strategien verkünden. Sagen, was epidemiologietechnisch Sache ist. Und wo sollte er das tun, wenn nicht im ORF? Spoiler: Es kam anders.
Endet der Schichtbetrieb für Schulen auch Mitte Mai? Wieso gingen in Salzburg die Zahlen ohne harten Lockdown zurück? Wann genau wird Sputnik gekauft? Auf diese Sachfragen konnte und wollte der neue Minister keine Antwort geben. Und auch eine klare Absichtserklärung, Lockdowns zu verordnen, sobald die Infektionszahlen steigen, blieb aus. Genau sowenig wollte er Entscheidungen aus dem Vorjahr bemängeln. Aber er hatte doch, so Wolf, noch vor wenigen Wochen den Lockdown im Herbst als "zu spät" kritisiert? "Was soll ich jetzt dazu sagen?", fragte Mückstein. "Ein Lockdown ist die allerletzte Möglichkeit."