Nachruf

Jim Steinman: Der Vater der Powerballade ist tot

Der junge Jim Steinman - er schrieb Welthits unter anderem für Meat Loaf, Bonnie Tyler und Celine Dion.
Der junge Jim Steinman - er schrieb Welthits unter anderem für Meat Loaf, Bonnie Tyler und Celine Dion.(c) imago images/MediaPunch (Scottt Weiner/MediaPunch via www.imago-images.de)
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Er perfektionierte den Bombast in der Rockmusik. Jim Steinman schrieb Welthits, die fast bis zur Übertreibung mit Pathos aufgeladen waren. Mit Meat Loafs „Bat out of Hell“ schrieb er eines der meistverkauften Alben aller Zeiten.

Dem Zeitgeist war Jim Steinman ein paar Jahre hinterher. Als 1977 „Bat out of Hell“ herauskam, hatte gerade der Punk mit seinem musikalischen Minimalismus aufgeschlagen. Und das Album, das Steinman für Meat Loaf geschrieben hatte, wirkte damals wie aus der Zeit gefallen. Dröhnende Motoren und nächtliche Liebesschwüre im abgestellten Auto, als wäre man mitten im amerikanischen Traum der 50er Jahre. Und das verpackt in Rock ‚n‘ Roll, der derart mit Pathos aufgeladen war, dass es schon an der Parodie kratzte. Doch Jim Steinman meinte es ernst.

„Bat out of Hell“ war das Meisterstück, mit dem der 1947 geborene Komponist ein ganzes Genre prägte. Wagnerian Rock, so nannte er seinen Musikstil selbst – also Rockmusik versetzt mit der Wucht einer Wagner-Oper. Ursprünglich hatte Steinman die Lieder für ein Musical geschrieben – Neverland, eine Geschichte über Peter Pan. Doch als er bei Arbeiten am Theater Meat Loaf kennenlernte, hatte er quasi den Heldentenor gefunden, der seine Stücke angemessen darbieten konnte. Stücke, die mehr waren als simple Lieder – fast zehn Minuten dauert etwa der Titeltrack, der eher an ein mehraktiges Stück erinnert.

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