Commerzialbank-Affäre

Warum Doskozil Beschuldigter ist

Ex-Polizist Doskozil bekam am Montag Besuch von ehemaligen Kollegen, die sein Handy einkassierten.
Ex-Polizist Doskozil bekam am Montag Besuch von ehemaligen Kollegen, die sein Handy einkassierten. (c) Clemens Fabry, Presse
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Wann hat wer wen angerufen, als die Bank pleiteging? Konnte Geld in Sicherheit gebracht werden? Doskozils sichergestellte Chat-Protokolle sollen diese Fragen klären.

Wien. Burgenlands Landeshauptmann, Hans Peter Doskozil, hüllte sich am Mittwoch in Schweigen. Verständlich, seine Aussagen hatten ihn zuletzt in die Bredouille gebracht. Er wird bei der Staatsanwaltschaft Eisenstadt wegen Falschaussage als Beschuldigter geführt. Ihm wurde kurzzeitig das Handy abgenommen.

Doskozil wurde am 17. Dezember 2020 im U-Ausschuss zur Commerzialbank befragt, wie er von der bevorstehenden Schließung erfahren hatte. Er sagte, dass Helmut Ettl, Chef der Finanzmarktaufsicht, am Nachmittag des 14. Juli Kontakt zu ihm gesucht hatte, „und ich wurde um 18.29 Uhr vom Finanzmarktaufsichtsvorstand Ettl angerufen“. Ettl, der am selben Tag befragt wurde, sagte aus: „Ich habe niemanden angerufen. Ich habe nicht den Herrn Landeshauptmann angerufen, der Landeshauptmann hat mich angerufen, und so war es.“

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