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Ein Rad mit Kanten: Liteville fährt erstmals elektrisch

Liteville 301CE: Das Hinterrad ist unmerklich kleiner als das vordere
Liteville 301CE: Das Hinterrad ist unmerklich kleiner als das vordereBenedikt Kommenda
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Das aus Bayern kommende 301CE ist ein kräftiges E-Enduro mit einem Fahrwerk, das für Forststraßen zu gut ist. Ein wichtiger Teil ist österreichisch.

Äußerlich sticht das neue E-Mountainbike von Liteville klar hervor. Von oben bis unten kantig, vom Oberrohr bis zum Übergang des Sitzrohrs ins Tretlager: Das sieht man selten. Aber wie steht es um die inneren Werte des in Bayern entwickelten, mit einem nicht unwesentlichen Teil aus Österreich gefertigten 301CE?

Wir durften es testen und fanden es sehr angenehm zu fahren. Das kommt zum einen vom kräftigen neuen Shimano-Motor EP8, der beim Treten wahlweise in den Stufen Eco, Trail und Turbo (per Handy-App individuell justierbar) mithilft. Er schiebt mit bis zu 85 Newtonmetern an – holt man wirklich alles raus, muss man Anstrengung nur noch simulieren. Der Akku mit 639 Wattstunden Kapazität sorgt dafür, dass auch dem Motor lang nicht die Kraft ausgeht: Nach eineinhalb Stunden Fahrt (27 km, 860 Höhenmeter) im Eco- und Trail-Modus zeigt das Display noch mehr als halbvoll an.

Die Stahlfeder ist nichts, was man gerne ohne E-Hilfe auf den Berg schleppt. Bergab macht sie sich als sehr feinfühlig bemerkbar.
Die Stahlfeder ist nichts, was man gerne ohne E-Hilfe auf den Berg schleppt. Bergab macht sie sich als sehr feinfühlig bemerkbar.Benedikt Kommenda

Der zweite Faktor zum Wohlfühlen kommt vom Fahrwerk: Das Vorderrad (29 Zoll) wird von einer edlen Fox-Gabel mit 170mm Federweg gehalten, das etwas kleinere Hinterrad (27,5 Zoll) tastet den Boden dank eines RockShox-Dämpfers mit Stahlfeder (160mm) feinfühliger ab, als es eine Luftfederung jemals kann. Zusammen mit dem auf maximale Haltbarkeit ausgelegten Rahmen ergibt das ein Endurorad auch für grobes Gelände, verlängerte Gewährleistung inklusive. Auf Forststraßen hingegen nimmt es sich ähnlich seltsam aus wie ein Landrover in der Innenstadt. Mit Ausnahme des Hohen Lindkogels reizt kaum eine Mountainbike-Strecke im Wienerwald die Möglichkeiten des hochpreisigen Fahrrads (8999 Euro) aus.

Die versenkbare Sattelstütze kommt aus Österreich
Die versenkbare Sattelstütze kommt aus ÖsterreichBenedikt Kommenda

Liteville ist seit 2004 mit (Bio-)Mountainbikes am Markt und will die Wertschöpfung mehr nach Europa holen. So kommen zwei Teile, um die sich alles dreht, die Naben, aus Deutschland, die Teleskop-Sattelstütze (Eightpins) vom OÖ Hersteller Lupaan. Sie fällt durch enormen, einfach anpassbaren Hub auf (220mm in XL). Kleiner Nachteil: Man muss den Sattel kurz entlasten, um die Arretierung per Hebel am Lenker freizugeben. Aber so viel Kraft wird man ja wohl noch aufbringen.

E-Mails an: benedikt.kommenda@diepresse.com

Compliance-Hinweis

Das Fahrrad wurde uns für den Test zur Verfügung gestellt.

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