Machtkampf

Mexikos Kartelle bekriegen sich mit mit Sprengstoff beladenen Drohnen

Der mexikanische Präsident Andrés Manuel López Obrador bei seinem täglichen Pressebriefing.
Der mexikanische Präsident Andrés Manuel López Obrador bei seinem täglichen Pressebriefing.APA/AFP/PEDRO PARDO
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Fälle in Michoacán, Guanajuato und Jalisco sind dokumentiert, erklärt der mexikanische Präsident Obrador. Bei einem Vorfall am Dienstag wurden Polizisten verletzt.

Mexikanische Drogenkartelle setzen neuerdings Drohnen ein, um Sprengstoff auf ihre Gegner abzuwerfen. Das mache etwa das mächtige Kartell Jalisco Nueva Generacion (CNJG), sagte Mexikos Verteidigungsminister Luis Sandoval am Mittwoch in der täglichen Pressekonferenz von Staatspräsident Andrés Manuel López Obrador.

Einen entsprechenden Vorfall hatte es zuletzt am Dienstag in der Ortschaft El Aguaje im Bundesstaat Michoacán gegeben. Dabei wurden zwei Polizisten verletzt. In der Gegend hat ein seit Monaten andauernder Machtkampf krimineller Gruppen zu Straßenblockaden geführt, so dass die Bevölkerung nicht mit Dingen des Grundbedarfs versorgt werden kann.

Gewalt nimmt in Mexiko zu

Das Phänomen der mit Sprengstoff beladenen Drohnen sei beunruhigend, sagte Sandoval. Allerdings hätten die kriminellen Gruppen bisher damit nicht viel Schaden angerichtet, da sie die unbemannten Luftfahrzeuge nicht mit genügend explosivem Material beladen könnten. Genaueren Angaben dazu machte er nicht. Fälle von Explosionen, die mit dem Einsatz von Drohnen herbeigeführt wurden, hat es neben Michoacán auch in den Bundesstaaten Guanajuato und Jalisco gegeben. Dort kämpft das CJNG mit anderen Gruppen um Territorium.

Mexiko erlebt Gewalt immensen Ausmaßes, seit Ende 2006 der sogenannte Drogenkrieg ausbrach. Derzeit werden in dem Land mit rund 126 Millionen Einwohnern fast 100 Morde pro Tag registriert. Zudem gelten mehr als 87.000 Menschen als verschwunden. Das Blutvergießen geht zu einem großen Teil auf das Konto von Kartellen und Gangs, die am Drogenschmuggel in das Nachbarland USA beteiligt sind, aber auch etwa durch Entführung und Erpressung Geld einnehmen. Oft haben sie Verbindungen zu Sicherheitskräften. Nur etwa drei Prozent der in Mexiko gemeldeten Straftaten werden laut Zahlen des Thinktanks IEP aufgeklärt.

(APA/dpa)

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