Eine Anlegerin beauftragte die Bank Austria zwei Monate vor dem Auffliegen des Madoff-Betrugs, ihre Primeo-Anteile zu verkaufen. Die Bank Austria habe den Erlös aber bisher nicht auszahlen wollen.
Nachdem die Bank Austria wegen ihres "Primeo"-Fonds, dessen Gelder größtenteils dem US-Milliardenbetrüger Bernard Madoff zuflossen, drei Gerichtsverfahren erstinstanzlich gewonnen hatte, musste sie nun eine Niederlage einstecken. Wie das "Format" berichtet, hat eine Anlegerin am Dienstag vom Handelsgericht (HG) Recht bekommen. Sie habe 2003 auf Anraten der Bank 50.000 Euro in den "Primeo"-Fonds investiert und nicht gewusst, dass Madoff den Fonds managte. Zwei Monate bevor das Schneeballsystem aufflog, im Oktober 2008, habe sie die Bank beauftragt, ihre Anteile zu verkaufen. Die Bank habe den Verkaufserlös bis dato nicht auszahlen wollen, so das Magazin. Das Bank Austria will in Berufung gehen.
Bank: Haben Verkaufsauftrag weitergeleitet
Die Bank Austria betont aber, dass sie den Verkaufsauftrag der Kundin gemäß den im Prospekt angeführten Fristen weitergeleitet habe. "Unglücklicherweise erfolgte der Verkaufsantrag kurz bevor der Betrug des Herrn Madoff aufflog, weshalb der Fonds den Auftrag nicht mehr durchführen konnte. Dies kann man aber uns nicht anlasten", hieß es in einer Stellungnahme. Mit Fragen der Prospekthaftung oder Anlageberatung habe das - nicht rechtskräftige - Urteil nichts zu tun. Der Entscheid habe daher für die anderen Verfahren keine Relevanz.
(APA)