Trügerisches Idyll an der Elbe: Nora Luttmers „Hinterland“

Die deutsche Journalistin und Autorin Nora Luttmer.
Die deutsche Journalistin und Autorin Nora Luttmer.(c) André Lützen
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Ein Mörder, der nicht aufgibt und mit der Exkommissarin Bette Hansen ein tödliches Spiel spielt. „Hinterland“ ist ein klug konstruierter Kriminalroman.

Der Kriminalroman ist ein Variationsgenre. Im Wesentlichen wird über ein Verbrechen erzählt, das aufgeklärt wird, um die Ordnung wiederherzustellen. Dennoch ist die Bandbreite der Spannungsliteratur inzwischen groß, nicht alles muss restlos geklärt werden, Genregrenzen werden lustvoll gesprengt. Die deutsche Journalistin und Autorin Nora Luttmer gehört nicht zu diesen Krimi-Zertrümmerern. Für ihr Debüt, „Schwarze Schiffe“, um den vietnamesischen Kommissar Ly war sie 2014 für den Glauser-Preis nominiert. Jetzt hat sie einen zwar traditionellen, aber klug konstruierten Kriminalroman geschrieben, der in ihrer Heimatstadt, Hamburg, spielt.

Bette Hansen muss mit 53 ihren Job als Kommissarin quittieren, noch ehe sie ihren letzten Fall, einen Doppelmord, lösen kann. Doch die Geschichte lässt Hansen nicht los und wer immer die Tat begangen hat: Er gibt nicht auf, spielt ein tödliches Spiel mit der Exkommissarin. „Hinterland“ glänzt mit vielen schönen Stadt- und Landschaftsschilderungen an den Ausläufern Hamburgs und einem Plot, dem Luttmer Zeit gibt, sich zu entwickeln. Die Protagonistin hat man innerhalb weniger Seiten ins Herz geschlossen. Und überrascht wird man auch!

Nora Luttmer: „Hinterland“, rororo, 413 Seiten, 10,30 Euro

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