Verkehr

ÖBB: Sparmaßnahmen und Staat verhinderten Verlust

APA/ERICH NÄHRER/ÖBB
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Die heimischen Bundesbahnen konnten im Vorjahr trotz des drastischen Rückgangs beim Personen- und Güterverkehr im schwarzen Bereich bleiben. Möglich machte das die Hilfe des Steuerzahlers.

Wien. Das Jahr 2020 war kein gutes Jahr für Bahnunternehmen. Der Einbruch der Wirtschaft führte zu einem deutlichen Rückgang des Gütervolumens das transportiert werden musste – auch auf der Schiene. Dieses ging hierzulande um knapp fünf Prozent zurück, wie Zahlen der Statistik Austria diese Woche zeigten. Und auch der Personenverkehr kam gehörig unter Druck. Durch Kurzarbeit und Home-Office verzichteten viele Pendler auf Fahrten in die Arbeit. Und wer dennoch fahren musste, suchte aufgrund der Angst vor einer Ansteckung oft im Auto oder Fahrrad eine Alternative zum öffentlichen Verkehr.

Das machte sich auch in den Bilanzen der staatlichen Bahnunternehmen bemerkbar. So musste die Deutsche Bahn mit einem Rekordverlust von 5,7 Mrd. Euro unlängst das größte Minus der Firmengeschichte hinnehmen. Und auch die erfolgsverwöhnten Schweizer Eisenbahner der SBB vermeldeten für 2020 einen Verlust von rund einer halben Milliarde Euro. Anders das Bild bei den heimischen ÖBB, die am Freitag ihre Bilanz legten. Zwar ging auch zwischen Bregenz und Eisenstadt der Umsatz aufgrund der Corona-Pandemie um knapp 700 Mio. Euro auf 4,1 Mrd. Euro zurück.  Die Gesamterträge – inklusive in der Bilanz aktivierter Eigenleistungen – fielen auf 6,7 Mrd. Euro. Unter dem Strich konnte die Bahn jedoch trotzdem ein Vorsteuerergebnis von 59 Mio. Euro ausweisen. Weniger als die ursprünglich geplanten 180 Mio. Euro, aber immerhin.

380 Mio. durch „eigene Kraft“ eingespart

Zwei Gründe seien dafür ausschlaggebend gewesen, dass man das Ziel einer „schwarzen Null“ erreicht beziehungsweise sogar leicht übertroffen habe, so ÖBB-Chef Andreas Matthä anlässlich der Präsentation der Zahlen. So konnten 380 Mio. des Umsatzverlustes durch „eigene Kraft“ kompensiert werden. Einerseits indem stark auf externe Leistungen verzichtet wurde. „Wir haben viel ingesourct“, so Matthä. Soll heißen: Bahn-Mitarbeiter, die aufgrund der Krise weniger zu tun hatten, übernahmen bei der Instandhaltung oder dem Bau Tätigkeiten, die in den Jahren zuvor an externe Firmen vergeben worden waren. Aufgrund von weniger Verkehr gab es zudem auch weniger Betriebskosten. Und auch beim Marketing oder der Beratung sei man auf die Kostenbremse gestiegen, sagt Finanzchef Arnold Schiefer.

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