Zynismus eint: Unter dem Hashtag #allesdichtmachen kritisieren rund 50 deutsche und österreichische Schauspieler die Corona-Maßnahmen. In ihren ironischen Videos mischen sich Verzweiflung, Resignation – und Verschwörungstheorien.
Womit macht man sich gemein, wenn man sich an einer Aktion beteiligt? Legitimiert man auch extreme, inkorrekte Aussagen, wenn man seine eigenen, gemäßigteren, auf derselben Bühne, unter demselben Hashtag tätigt?
Das ist eine Debatte, die zuletzt oft in Verbindung mit Querdenkern und Corona-Leugnern geführt wurde. Und die sich jetzt durch eine Protestaktion von rund 50 namhaften deutschen und österreichischen Schauspielern erneut aufdrängt. In kurzen Videos, die am Donnerstagabend unter #allesdichtmachen in den sozialen Netzwerken hochgeladen wurden, kritisieren sie im betont ironisch-satirischen Tonfall die Corona-Maßnahmen ihrer jeweiligen Regierung. Mal eher lamentierend, mal bissig, mal voll von verschwörungstheoretischem Geraune.
Zusammengenommen ergeben ihre Statements so etwas wie eine kleine Corona-Demo der TV- und Bühnendarsteller. Und während die heterogenen Gruppen, die samstags mit den buntesten Fahnen in der Hand über die Boulevards marschieren, wohl vor allem ihre Wut auf die Welt eint, ist es hier der ausgestellte Zynismus, der die Botschaften der Schauspieler zusammenhält. Der Tenor: Die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie hätten das Leben doch viel besser gemacht – bitte mehr davon!