Plagiat

Gernot Blümel und der verhinderte Plagiats-Skandal

Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP)
Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) APA/ROBERT JAEGER
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Schreibt Österreich EU-Anträge von Deutschland ab? Oder ist diesmal wirklich die EU an allem schuld?

Es gibt ein paar Themen, auf die Österreichs Parteien derzeit fast hysterisch reagieren. Chat-Protokolle zum Beispiel, Postenschacher – oder Plagiate. Ist davon etwas dabei, braucht es nicht mehr viel für einen Skandal. Da reicht es schon, wenn Österreich in der Eile einen Antrag auf EU-Milliarden aus dem Wiederaufbaufonds nach Brüssel schickt, in dem statt „Austria“ immer wieder das Wörtchen „Germany“ zu lesen ist, wie „Die Presse“ am Freitag am Rande in einer Online-Glosse berichtete.

Die Reaktion ließ nicht lang auf sich warten: Die FPÖ witterte den zweiten großen Plagiats-Skandal der Bundesregierung – und schoss aus allen Rohren in Richtung Finanzminister Gernot Blümel. Derart aufgeschreckt wurde auch das ÖVP-Ministerium aktiv und ruderte in Windeseile zurück: Alles ein Missverständnis! Im deutschen Original stehe „Bundesgebiet“. Da müsse wohl bei der Übersetzung in Brüssel etwas schiefgelaufen sein. Und das nicht nur einmal: Schließlich findet sich „Germany“ nicht nur im ursprünglich zitierten Kapitel über die Förderung des heimischen Breitband-Ausbaus. Auch bei der Bitte um EU-Gelder für den Umweltbereich schleicht sich das Nachbarland immer wieder ein. Schuld müsse das Übersetzungsprogramm der EU sein, so das Ministerium.

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