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Der Gute, der Böse, der Hässliche

Als Joe Biden die Staatenlenker am „Earth Day“ via Videokonferenz zum virtuellen Klimagipfel rief, lief das ein wenig ab wie in Sergio Leones Italo-Western „The Good, the Bad and the Ugly“.

Die VIPs unter den Staats- und Regierungschefs, Demokraten wie Autokraten, schalteten sich zum Showdown zur Rettung des Planeten zu. Aus Stockholm beobachtete währenddessen Greta Thunberg mit Argusaugen das Palaver der Mächtigen.

Wer nicht den Finger krumm machte, riskierte, dass die Erde eher früher als später in den Staub beißen würde. Wer in der Runde die Guten, die Bösen und die Hässlichen waren, lag im Auge des Betrachters. Dass Biden den Part des knorrig-lakonischen Clint Eastwood übernahm, verstand sich von selbst. Die Rolle des Schönlings war für Justin Trudeau reserviert. Für Wladimir Putin und Xi Jinping blieben erwartungsgemäß nur die Schurkenrollen – wobei Jair Bolsonaro, Bösewicht aus Brasília, ihnen Konkurrenz machte.

Washington, das „Hollywood für Hässliche“: Das Bonmot ist dem US-Präsidenten wohlbekannt. Es fügt sich, dass die Filmwelt am Sonntag die Oscars vergibt – und zuvor die Goldenen Himbeeren. Erster Anwärter auf den Preis des schlechtesten Verlierers des Jahres ist Bidens Vorgänger im Weißen Haus. Der Mann – wie war noch sein Name? – sprengt allerdings alle Kategorien.

Reaktionen an: thomas.vieregge@diepresse.com

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