Architektur

Bauen um jeden Preis?

Lebensraum Sulztal an der Weinstraße: kleine Strukturen, Vielfalt und ein intaktes Neben- und Miteinander – noch . . .
Lebensraum Sulztal an der Weinstraße: kleine Strukturen, Vielfalt und ein intaktes Neben- und Miteinander – noch . . . [ Foto: Vino Cool/Schiffer-Symbol]
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Resorts, Chalets, Lodges: Große Bauprojekte als lukrative Investments sollen der Südsteirischen Weinstraße einen touristischen Höhenflug bereiten. Doch der Bauboom in der geschützten Kulturlandschaft ist umstritten.

Mitte April im Südsteirischen Weinland. Es ist ein grauer, ungewöhnlich kalter Tag, von den frisch verschneiten Nordhängen des Pachern bläst eisiger Wind. Ich fahre von Ehrenhausen, dem „Tor“ zur Weinstraße, einem historischen Kleinod, auf die Hügel und Höhen, die sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten stetig zur touristischen Destination entwickelten. Ich will mir ein Bild machen von dem, was ich kürzlich mit ungläubigem Staunen der Zeitung entnommen hatte.

Berichtet wurde, dass Dutzende millionenschwerer Projekte in Planung und schon in Bau seien, da im vorigen Jahr die Region bis in den Spätherbst regelrecht gestürmt worden sei von Gästen. Vom Wirtschaftstreuhänder aus Bayern war die Rede, der schon seit Jahren aufkauft, was im „letzten Schlaraffenland Europas“ an Gaststätten, Beherbergungsbetrieben und Rebflächen zu haben ist. Von einer Rebenhof Living GmbH, die ein „Zuhause in der wunderschönen Südsteiermark am höchsten Punkt der Südsteirischen Weinstraße“ in 74 Chalets und Appartements bewirbt – offensichtlich ein Angebot für Zweitwohnsitze. Und vom Grazer Industriellen mit einem Faible für zeitgenössische Architektur, der den bekannten ehemaligen Buschenschank auf dem Jägerberg kaufte, um dort ein feines Seminarhotel mit Feinschmecker-Restaurant zu „entwickeln“.

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