Ein neuer Sammelband geht der Frage nach, auf welche Weise Häftlinge in den KZ-Komplex Mauthausen gebracht wurden. Ausgangspunkt sind Interviews mit Überlebenden.
Auffanglager, Sammellager, Transitlager, Zwangsarbeiterlager, Kriegsgefangenenlager, Ghettos – die zahlenmäßig kaum fassbaren Terrorstätten des Nationalsozialismus überzogen weite Teile Europas und Nordafrikas. Sie bildeten ein gigantisches Netzwerk, in dem die Häftlinge ähnlich jenen im sowjetischen Gulag in „ewiger Bewegung“ (Alexander I. Solschenizyn) waren.
Auch zwischen den einzelnen Konzentrationslagern (KZ) bestand ein reger Gefangenenaustausch. Das unmittelbar nach dem „Anschluss“ 1938 errichtete KZ Mauthausen (Oberösterreich) hingegen – an einem der äußeren Ränder des schrumpfenden „Dritten Reiches“ gelegen – war für viele Häftlinge tatsächlich oft der letzte Ort, an den sie überstellt wurden.