Identitätspolitik

Transgender: Wie Dawkins den Humanistenpreis verlor

Zu arg polemisiert? Starautor Richard Dawkins.
Zu arg polemisiert? Starautor Richard Dawkins. Will Amlot / Eyevine / picturede
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Er habe unterstellt, dass die Identitäten von Transgender-Personen betrügerisch seien, wirft die American Humanist Association dem berühmten Biologen Richard Dawkins vor – und entzog ihm einen Ehrentitel.

Sie trete für „fortschrittliche Werte“ ein sowie für „Gleichberechtigung für Humanisten, Atheisten und Freidenker“, so definiert sich die 1941 gegründete American Humanist Association (AHA). Ihr Slogan „Good Without A God“ macht es noch klarer: Sie setzt Humanismus und Atheismus nicht explizit gleich, aber assoziiert sie doch miteinander. Sie kürt jährlich einen „Humanist of the Year“, darunter sind z. B. der Psychoanalytiker Erich Fromm, der Chemie- und Friedensnobelpreisträger Linus Pauling und die Schriftstellerin Joyce Carol Oates sowie einige der besten populärwissenschaftlichen Autoren, von Jared Diamond bis Steven Pinker. Natürlich auch Richard Dawkins, Autor des Klassikers „Das egoistische Gen“ und von Büchern wie „Der Gotteswahn“ und „Die Schöpfungslüge“, in denen er gegen Religionen kämpft.

Ihm wurde nun kurz nach seinem 80. Geburtstag der 1996 verliehene Titel „Humanist of the Year“ aberkannt. Denn er habe, so die AHA, „bedauerlicherweise eine Reihe von Äußerungen getätigt, die den Deckmantel des wissenschaftlichen Diskurses nutzen, um Randgruppen zu erniedrigen – ein Ansatz, der im Widerspruch zu humanistischen Werten steht“. Die AHA führt genauer aus: „Seine jüngste Aussage impliziert, dass die Identitäten von Transgender-Individuen betrügerisch seien, während er gleichzeitig die Identität von Schwarzen als eine angreift, die angenommen werden kann, wenn es bequem ist.“

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