Eine Mayr-Kur entlastet nicht nur Darm und Co., sondern entschleunigt auch. Im idyllischen Igls fällt sie sonderbar leicht.
Fasten klingt nach Einschnitt, Hunger, Verzicht, Schmerzen und Kampf mit dem inneren und äußeren Schweinehund. Kur hingegen nach Ruhe, Müßiggang, Schonung, Schatten, Frühpension und dicken Decken in der Frühlingssonne. Sonderbarerweise stand in den vergangenen Jahren das „Fasten“ hoch im Kurs, auf „Kur“ ging offiziell kaum einer. Das mag mit Selbstoptimierung, messbaren Ergebnissen und einem raschen Effekt durch Gewichtsabnahme zu tun haben, oder schlicht mit fehlender Geduld. Und die ist die eigentliche Grundidee einer Mayr-Kur, einer altösterreichischen Behandlungsmethode zur Darmberuhigung, -schonung und -regeneration. Wie bei allen derartigen Methoden und Ideen kann man daraus eine Religion machen oder eine Raketenwissenschaft.
Es geht aber auch ganz einfach, wenn man an einem der schönsten Flecken im Alpenraum eincheckt. Das Iglser Plateau über Innsbruck bietet als sonnenverwöhntes Mittelgebirge die idealen Bedingungen, wie sie alle berühmten Kur-Landschaften auszeichnen: bessere Luft und vor allem – die Lage. Schöner wohnt man nicht über Innsbruck. Ich habe einst unten gelebt, nun kure ich oben. Irgendwie auch ein kleiner Aufstieg.
