„Keine fette Party im Sommer“: Wolfgang Mückstein im Dallinger-Saal des Sozialministeriums am Stubenring.
Interview

Mückstein: "Genesen, getestet, geimpft: Das ist nicht gleichwertig"

Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein glaubt nicht, dass der Grüne Pass schon Ende Mai kommt. Ein Gespräch über Sommer und Herbst, Tiroler Mutanten und falsche ÖVP-Botschaften.

Die Presse: Sie waren noch nicht einmal angelobt, da hat der Kanzler schon die Pflöcke für die Öffnungen eingeschlagen. Wie wollen Sie ihm klarmachen, dass es wieder einen Gesundheitsminister auf Augenhöhe braucht?

Wolfgang Mückstein: Es ist jetzt wichtig, die Öffnungsschritte mit einer gewissen Vorlaufzeit zu kommunizieren. Um eine Perspektive zu geben. Man muss aber außer Streit stellen, dass es zuerst um die Intensivbetten-Belegung und die Sieben-Tage-Inzidenz geht. Wenn wir das im Auge behalten, sterben keine Leute auf Intensivstationen, die nicht sterben müssten. Das ist das gemeinsame Ziel von allen, auch vom Bundeskanzler. Mir ist bei den Prognosen noch eine gewisse Durchimpfung wichtig.

Welche Durchimpfungsrate würden Sie als Ziel definieren?

Das ist schwer zu prognostizieren. Aus den USA weiß man: Je höher die Impfrate ist und je wärmer es wird, desto eher sinkt vor allem bei jüngeren Menschen die Impfbereitschaft. Das ist ein Luxusproblem. Denn mit den 1,2 Millionen zusätzlichen Impfdosen haben wir jetzt tatsächlich die Möglichkeit, bis Anfang Sommer allen Impfwilligen zumindest den ersten Stich zu geben. Wenn das gelingt, dann sind die sanft beginnenden Öffnungsschritte vertretbar.

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