Coronavirus

Geimpft vor der Zulassung

Brigitte Groihofer steht in ihrer Altbauwohnung in Wien. Sie ist seit Jänner mit der zweiten CureVac-Vakzin-Dosis immunisiert.
Brigitte Groihofer steht in ihrer Altbauwohnung in Wien. Sie ist seit Jänner mit der zweiten CureVac-Vakzin-Dosis immunisiert.Die Presse/Clemens Fabry
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Brigitte Groihofer ist eine von mehr als 35.000 Testpersonen, die sich den noch nicht zugelassenen Covidimpfstoff von CureVac impfen haben lassen. Warum hat sie das gemacht?

Es ist Mitte Dezember, als Brigitte Groihofer beschließt, ihren Körper der Wissenschaft zu verschreiben. Sie sitzt in ihrer stilvoll eingerichteten Altbauwohnung in Wien, als sie den 20 Seiten langen Vertrag unterschreibt. Darin verpflichtet sie sich, den Impfstoff der deutschen Pharmafirma CureVac in der Phase III zu testen.

Brigitte Groihofer hat zum ersten Mal im Juni 2020 von diesem Impfstoff gehört. Im Radio. Der Leiter des Tübinger Tropeninstituts, das mit der Zulassungsstudie betraut ist, ist der bekannte österreichische Malariaforscher Peter Kremsner. Er ist für Groihofer kein Unbekannter. Ihr Bruder hat mit Kremsner studiert, sie kennt ihn aus Studiententagen. Sie setzt sich mit Kremsner in Verbindung. Wenig später steht fest: Sie wird unter mehr als 30.000 Menschen eine der wenigen österreichischen Teilnehmerinnen sein.

Wer traut sich mitzumachen? Warum nehmen Menschen an solchen Impfungen teil? Warum lassen sie sich eine Impfung geben, wenn sich der Rest der Welt noch nicht traut? Brigitte Groihofers Entscheidung fällt zu einem Zeitpunkt, als noch kein Covid-Impfstoff in Europa zugelassen ist. Die Namen Biontech und Sputnik und Astra Zeneca schwirren schon in den Medien herum. Doch die Skepsis ist groß: Wie können Impfstoffe so schnell entwickelt werden? CureVac baut auf eine mRNA-Impfung. Manche Menschen haben Angst, dass er die Gene verändere.

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