Walk of Häme

#einfachnichtmachen

Oder: Warum man weder Hasen drücken noch Licht am Ende des Tunnels sehen sollte.

Wie für recht viele Dinge überhaupt und speziell in den sozialen Medien (ob unter Hashtag oder nicht), gilt: Besser einfach nicht machen. Das konnte man diese Woche wieder von #allesdichtmachen lernen. Wobei es für Schauspielerinnen und Schauspieler dieser Tage, Wochen und Monate schon recht schwierig ist, auf ihre gewohnte Dosis öffentliche Präsenz und lebensnotwendige Aufmerksamkeit zu kommen. Da kann es für die Psychohygiene wirklich wichtig sein, wieder einmal für ordentlich Aufregung zu sorgen, um wenigstens etwas Rampenlicht zu ergattern. Dafür nimmt man schon einmal einen Shitstorm in Kauf. Selbst wenn man dann im Ergebnis eine Entschuldigung aussprechen und das eine oder andere Video vom Netz nehmen muss. Als kleinen Trost können wir anbieten: Bald wird man wieder drehen, auftreten und auf roten Teppichen posen können.

In Österreich soll das jetzt fix am 19. Mai so weit sein. Die Infektionszahlen geben das zwar bei Weitem nicht her, und bis an die Regierungsspitze dürfte sich immer noch nicht herumgesprochen haben, dass „Licht am Ende des Tunnels“ längst nur mehr ironisch und begleitet von brustendem Lachen bzw. starkem Augenverdrehen verwendet wird. Doch das ist egal, weil die Menschen brauchen eine Perspektive, wie einer der dümmeren Stehsätze der Pandemie lautet. Das stimmt im Prinzip schon, allerdings nur, wenn es diese Perspektive auch tatsächlich gibt, sie also realistisch und belastbar ist. Eine Perspektive zu geben, die gar keine ist (Stichwort: Tunnellicht), gilt freilich nicht als Perspektive.

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