Mechanikerin Petra Moser in der Ottakringer Hasnerstraße. Wiens einst erster „fahrradfreundlicher Straße“ – von denen es bald noch mehr geben soll.
Trend

Was wird aus dem Fahrrad-Boom der Coronazeit?

Selten wurde im Alltag in den Städten mehr Fahrrad gefahren als in der Coronakrise. Aber ist dieser Trend nachhaltig? Oder verpasst Wien in Sachen Verkehrswende eine große Chance, während Städte wie Berlin oder Paris gerade dauerhafte neue Strukturen schaffen?

Halligalli. So beschreibt Petra Moser die Wochen des ersten Lockdowns vor gut einem Jahr. Während halb Österreich zu Hause saß, hatte die Fahrradmechanikerin so viel zu tun wie noch nie. „Plötzlich haben alle ihren alten Drahtesel aus dem Keller geholt, um ihn wieder fahrtüchtig zu machen.“ Neue Kunden hätten die Werkstatt Radhaus in Wien Margareten, an der Moser als Gesellschafterin beteiligt ist, nahezu gestürmt.

Dabei habe ein gewisser Trend schon vor Corona eingesetzt, sagt die Mechanikerin, der Umsatz sei seit Jahren kontinuierlich gestiegen. „Aber in der Coronazeit ist es absolut ausgerissen.“ Der große Ansturm sei mittlerweile vorbei – das hohe Niveau an Reparaturanfragen aber geblieben. Im Moment spürt die 40-Jährige die Auswirkungen der Pandemie eher an Lieferengpässen für Ersatzteile. Standardteile seien teils nicht zu bekommen, simple Reparaturen oft nicht möglich, oder nur mit Qualitätseinbußen. Die neu erweckte Lust am Radeln trübt das aber nicht. Petra Moser ist überzeugt, dass doch einige ihrem Rad auch nach Corona treu bleiben werden.

Und schließlich ist der Trend zum Radfahren seit Beginn der Krise in der Stadt allgegenwärtig. Fahrradhändler verzeichnen Rekordumsätze, teils muss man auf Räder monatelang warten, auch auf Servicetermine gibt es derzeit einen Run und an warmen Tagen stehen die Radfahrer auf den schmalen Wiener Wegen schon wieder im Stau.

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