Der Weltmalariatag erinnert an die Tropenkrankheit, die derzeit so stark wütet wie schon lange nicht mehr. Die Pandemie hat Behandlungen zusätzlich erschwert – mit dramatischen wirtschaftlichen Folgen für die betroffenen Länder.
Im Schatten von Corona breitete sich 2020 auch eine weitere schwerwiegende Krankheit noch mehr aus: Mit rund 220 Millionen Erkrankten pro Jahr ist Malaria die häufigste Infektionskrankheit der Welt – noch vor Corona, wovon bis dato gut 140 Millionen Infizierte gezählt wurden. Zwar ist die Zahl an Malariafällen seit der Jahrtausendwende leicht rückläufig, das Coronajahr brachte aber auch den globalen Kampf gegen die Seuche ins Stocken. 2020 dürften die Todeszahlen wieder stark nach oben schnellen. Waren es 2019 noch 409.000 Menschen, die an Malaria verstorben sind, fürchtet die WHO bis zu 100.000 zusätzliche Tote.
Die Maßnahmen zur Coronabekämpfung durchschnitten im vergangenen Jahr vielfach die Versorgung gegen die von Stechmücken übertragene Seuche: Es kam zu Unterbrechungen in der Verteilung von Präventionsmitteln, und der Zugang zu Medikamenten für Kranke erschwerte Behandlungen.
Malaria als Ursache für Armut
Mehr als 90 Prozent der Betroffenen kommen aus Subsahara-Afrika. Lebten dort zur Jahrtausendwende noch 660 Millionen Menschen, sind es heute rund 1,1 Milliarden. Die Zahl jener, die von der Krankheit betroffen sind, steigt also rasant und könnte zusammen mit den Risikogebieten in Südostasien schon bald fast die Hälfte der Weltbevölkerung ausmachen.