Leitartikel

Wenn Journalisten eine Grüne beklatschen

Annalena Baerbock.
Annalena Baerbock.imago images/Christian Thiel
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Deutschlands Grüne surfen auf einer Welle der Zustimmung, zu der eine mediale Rückenwind-Maschine beiträgt. Am meisten darf sich Annalena Baerbock aber über die Schwäche ihrer Gegner freuen.

Es war ein denkwürdiger TV-Moment. 45 Minuten lang antwortete die neue Chefin der deutschen Grünen, Annalena Baerbock, im Hauptabendprogramm des Privatsenders Pro7 – oft ausweichend – auf bemüht flapsig formulierte Fragen („Geht Ihnen der Arsch auf Grundeis?“). Am Ende der Show klatschten die Interviewerin und ihr Kollege vor lauter Freude Beifall für die Kanzlerkandidatin. Das war dann sogar fast schon für Baerbock zu viel der devoten Begeisterung.

Über zu wenig medialen Rückenwind können sich die Grünen auch in professionelleren Redaktionen nicht beklagen. Sie surfen auf einer Welle der Zustimmung, die Baerbock bis ins Kanzleramt tragen kann. In einer INSA-Umfrage liegen die Grünen mit 23 Prozent nur noch einen Punkt hinter der Union; eine Forsa-Erhebung sah sie mit 28 Prozent gar deutlich vor CDU/CSU.

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