Ausdauernd: Zwei Aktivisten und frühere EV1-Nutzer protestieren nahe der Schrottpresse des Werksgeländes von GM.
Motor

GM EV1: Vor 25 Jahren, als beinah die Zukunft begann

Nur 1117 Exemplare reichten, um den EV1 von General Motors zu einem Mythos zu machen – zuerst vom Geniestreich seiner Entstehung, dann von seiner Zerstörung.

War es die knapp, aber kolossal verpasste Gelegenheit, den heutigen Umbruch in der Autoindustrie um Jahrzehnte vorwegzunehmen – oder nur ein weiterer Beleg dafür, dass Größe träge macht?

Die kurze Geschichte des GM EV1 begann vor 25 Jahren – und endete in einem Shitstorm, bevor der Begriff auf der Welt war. Ende März 1996 rollte jedenfalls das erste Exemplar aus der Serienproduktion (ein Fertigungsprozess, den man sich überwiegend handmade vorstellen muss). Nur zur Einordnung: Ein Jahr zuvor hatte Toyota das ganz auf Effizienz gebürstete hybride Konzept des Prius vorgestellt. Der EV1, fertig zur Auslieferung, war ungleich radikaler: Elektroantrieb statt Verbrennungsmotor, Rekuperation von Bremsenergie, Alu-Leichtbau, wegweisende Aerodynamik für ein Serienauto.

Den Job machen. Und das von General Motors, dem Giganten des 20. Jahrhunderts, weltweite Nummer eins der Autoindustrie für fast acht Jahrzehnte. Andererseits: Wer sonst sollte den Job machen? Die Company war auch berühmt für ihre kühnen Visionen, Futurama, Düsenjets auf Rädern, als man das für die Zukunft hielt. Und es war schon ein Knirschen im Gebälk zu hören: In Kalifornien wälzte man Pläne für strenge Gesetze zur Luftreinhaltung, die sich mit herkömmlichen Autos niemals einhalten lassen würden. Umweltschützer machten gegen die Autokonzerne mobil.

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