Der Wirecard-Skandal hat einige Anleger viel Geld gekostet. Solche Skandale passieren immer wieder, die Folgen lassen sich aber abmildern.
In Deutschland wird dieser Tage wieder einmal der Wirecard-Skandal aufgearbeitet. Der Zahlungsdienstleister war voriges Jahr nach milliardenschweren Bilanzmanipulationen des damaligen Managements in die Pleite geschlittert. Vorigen Donnerstag musste Finanzminister Olaf Scholz einem Untersuchungsausschuss als Zeuge Rede und Antwort stehen. Seinem Ministerium untersteht die Finanzmarktaufsicht Bafin. Diese hatte nicht nur die Brisanz von „Financial-Times“-Berichten unterschätzt, wonach mit den Bilanzen von Wirecard etwas nicht stimme. Sie hatte zeitweise auch Leerverkäufe (Wetten auf fallende Kurse) verboten, um den DAX-Konzern zu schützen.
Als der Skandal im Vorjahr endgültig aufflog, weil die Wirtschaftsprüfer von Ernst & Young (EY) das Testat für die Bilanz von 2019 verweigerten, stürzte die Aktie ins Bodenlose, 20 Milliarden Euro an Marktkapitalisierung lösten sich in Luft auf. Unter den Geschädigten sind viele Kleinanleger, einige sollen ihre ganze Altersvorsorge verloren haben. Daraus lassen sich einige Lehren ziehen.
Erstens: Sein ganzes Vermögen in eine einzige Aktie zu stecken, ist auch dann keine gute Idee, wenn ein Unternehmen groß ist (Wirecard übertraf zeitweise die Deutsche Bank beim Börsenwert), in einem renommierten Index enthalten ist (das ist der DAX zweifellos) oder eine lange Geschichte vorweisen kann (Wirecard hatte zwanzig Jahre auf dem Buckel).