Es reicht nicht, eine Kampagne auszurollen. Man sollte auch offen über Risken und Ungewissheiten sprechen.
Gastkommentare und Beiträge von externen Autoren müssen nicht der Meinung der Redaktion entsprechen.
Für viele Bürger stellt sich akut die Frage, ob sie sich gegen SARS-Cov2 impfen lassen sollen oder nicht. Eine gewaltige Kampagne wird derzeit gefahren, damit sich möglichst viele impfen lassen. Nur so könne man zur „Normalität“ zurückkehren, nur so die Pandemie gestoppt werden. Als Karotte vor die Nase gehängt wird den Unentschlossenen die Reisefreiheit und ein unbeschwerter Sommer. Doch so einfach ist die Sache nicht. Die Kampagne hat mit echter Information nämlich rein gar nichts zu tun. Wie bei jeder Entscheidung braucht man vielmehr valide Informationen über den Nutzen und das Risiko, um dies für sich möglichst gut abwägen zu können.
Diese Abwägung stellt sich für jeden anders dar, je nach Alter, Gesundheitsstatus und Lebenssituation. Für ältere Menschen, jene mit Vorerkrankungen oder Übergewichtige wird vor allem die Vermeidung eines schweren Krankheitsverlaufs im Vordergrund stehen. Dieser Schutz ist bei den derzeitigen Präparaten in hohem Maße gegeben. Das Risiko der Impfung oder mögliche Langzeitfolgen sind bei dieser Personengruppe meist nicht so relevant. Die Zahl von Todesfällen in zeitlichem Zusammenhang mit Impfungen, gerade in dieser Personengruppe, kennen wir jedoch nicht. Ob ein kausaler Zusammenhang besteht, wird oft nicht geklärt.