Zwischenraum. Für halboffene Bereiche von gan: "Mangas Space" aus Wolle.
Möbelneuheiten

Designmöbel: Draußen wird drinnen

Viele Möbelentwürfe machen inzwischen keinen Unterschied, ob sie später auf der Terrasse oder im Wohnzimmer stehen sollen.

Einer geht immer voraus. Auch hinaus in den Garten, auf die Terrasse. Die Sitzmöbel waren die Ersten, als sie noch „Garten“- oder „Terrassenmöbel“ hießen und damit irgendwie den Raum noch mitdefinierten, für den sie die Produzenten vorgesehen hatten. Inzwischen heißt alles „Outdoor“, und auch die Teppiche, sogar Tapeten, Beistelltischchen sowieso, die Küchen, die Stehleuchten folgen dem Trend nach draußen. In die Welt des Wohnens, die die bessere wäre, nicht nur im Lockdown, wenn sie nicht in der Nacht so abkühlen würde und ein Dach hätte. Draußen herrschen andere Bedingungen. Klimatisch ja. Ästhetisch nicht mehr. Selbst wenn Outdoormöbel lange Zeit zuvor gestalterisch kaum mehr ablieferten als Eigenschaften wie praktisch, wetterfest und stapelbar.

Rein- und raustragen

Im Schanigarten hat das früher der „Schani“ erledigt, aber seitdem die Arbeitszeit anderer zu teuer ist, schleppt man selbst mit hinaus, was man glaubt, dort unbedingt zu brauchen. Wie Licht. Längst sind die Leuchten zu Laternen geworden, die man innen auflädt, um sie draußen scheinen zu lassen. Auch stilistisch. Denn das Schöne und Anmutige unter freiem Himmel überlässt man nicht mehr nur dem natürlich Gewachsenen. Da fliegen nicht nur am Grill die Funken, sondern schon am Entwurfstisch, wie etwa bei der Leuchte „Chispa“, wie der spanische Name verrät, produziert von Marset, einem der Grundver­sorger mit originellen neuen Leuchtenentwürfen in den letzten Jahren. Die Ästhetik der „Arbeitsleuchte“, die inzwischen bis tief ins Sortiment der Möbeldiskonter gerutscht ist, wird noch einmal symphatisch aufgeladen. Genauso wie mit einem Entwurfsselbstverständnis, das allerorts auf dem Rasen grassiert: Draußen ist das neue Drinnen. Und dafür schicken auch andere Hersteller ihre Designikonen in neuen Versionen, gern auch kabellos, ins Freie. Artemide ist etwa mit dem zur Stehleuchte hochskalierten Modell „Tolomeo“ zur Stelle. Und auch wahre Meister des Lichtdesigns, wie Designer Michael Anastassiades, wagen sich mit ihren Entwürfen ins Freie. Wie zuletzt etwa mit dem Entwurf „Captain Flint“, den er für Flos kreiert hat.

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