Weil Chloé Zhao vor acht Jahren die Führung kritisierte, wurde die Gala in ihrer Heimat nicht übertragen.
Eigentlich wäre der historische Oscar-Gewinn von Regisseurin Chloé Zhao ein PR-Geschenk für Chinas Staatsführung. Schließlich gewann die in Peking geborene Filmemacherin die größte Auszeichnung der Kinobranche – als erste nicht weiße Preisträgerin. Ein historischer Moment, schrieben weltweit die Leitmedien. Im Heimatland der 39-Jährigen verstummte das Echo jedoch: Ihr Oscar-Gewinn wurde von den staatlich kontrollierten Medien nicht einmal erwähnt. Die Oscar-Verleihung durfte nicht live übertragen werden. Selbst in Hongkong, dessen Freiheiten im letzten Jahr erodiert sind, zeigte erstmals seit über 50 Jahren kein Fernsehsender die Veranstaltung.